Nach einem verlustreichen zweiten Quartal meldet das Mainzer Biotechnologieunternehmen BioNTech nun eine Rückkehr in die Gewinnzone. In den vergangenen Monaten profitierte das Unternehmen von frühzeitig genehmigten, an neue Varianten angepassten Covid-19-Impfstoffen in wichtigen Märkten wie der EU, den USA und Großbritannien. Diese zeitliche Marktführerschaft ermöglichte BioNTech, im dritten Quartal 2023 Umsätze in Höhe von 1,24 Milliarden Euro zu erzielen, ein markanter Anstieg gegenüber dem Vorjahr.
Unter dem Strich steht ein Gewinn von 198,1 Millionen Euro – ein deutlicher Umschwung nach dem Verlust von fast 808 Millionen Euro im Vorquartal.
Covid-Impfstoffe: Erfolgreicher Einstieg in die kalte Jahreszeit
Die saisonale Nachfrage für Covid-19-Impfungen hat sich erneut als robust erwiesen. „Die frühe Zulassung für die neuen Varianten-Impfstoffe hat uns einen klaren Vorteil verschafft,“ erklärte Finanzvorstand Jens Holstein.
Bereits im dritten Quartal des Vorjahres konnten 895 Millionen Euro Umsatz generiert werden, doch der diesjährige Zuwachs in diesem Segment unterstreicht den Erfolg einer schnellen Markteinführung.
Angesichts des derzeitigen Jahresumsatzes von etwa 1,56 Milliarden Euro wird für das Gesamtjahr allerdings ein Ergebnis im unteren Bereich der ursprünglich prognostizierten Umsatzspanne zwischen 2,5 und 3,1 Milliarden Euro erwartet.
Kombi-Impfstoffe und Onkologie: Die Zukunft im Fokus
Mit Pfizer arbeitet BioNTech intensiv an einem Kombi-Impfstoff, der künftig gegen Influenza und Covid-19 gleichzeitig schützen soll. Ein vielversprechendes Projekt, das zuletzt in der entscheidenden Phase-3-Studie Fortschritte machte.
Derzeit werden Anpassungen am Impfstoffkandidaten vorgenommen, und weitere Schritte werden in enger Absprache mit den Gesundheitsbehörden geplant. Diese Strategie könnte BioNTech eine Schlüsselrolle bei der Prävention und Kontrolle von Atemwegserkrankungen sichern.
Parallel dazu konzentriert sich BioNTech auf seine ambitionierten Ziele in der Krebsforschung. Der CEO und Mitbegründer Ugur Sahin betonte kürzlich Fortschritte in der Entwicklung von Krebsmedikamenten, insbesondere zur Behandlung von Lungen- und Brustkrebs.
Phase-3-Studien, die für die Marktzulassung erforderlich sind, sind in Planung. Ab 2026 erwartet das Unternehmen jährliche Zulassungen neuer Onkologie-Produkte, was einen bedeutenden langfristigen Wachstumstreiber darstellen könnte.
Aktienentwicklung: BioNTech gewinnt neues Vertrauen
Der optimistische Quartalsbericht hat den Kurs der BioNTech-Aktie gestützt. Im XETRA-Handel legte die Aktie am Montag zeitweise um 1,07 Prozent auf 103,50 Euro zu. Auch die in den USA gehandelten ADRs von BioNTech zeigten vorbörslich ein Plus von 1,92 Prozent und erreichten 113,63 US-Dollar.
Damit ist ein vorsichtiger Optimismus spürbar, der die Erwartungen an BioNTechs zukünftige Entwicklung widerspiegelt.
Lesen Sie auch:
Stabile Basis und ein klarer Kurs für die Zukunft
Trotz der Herausforderungen und finanziellen Schwankungen bleibt BioNTech entschlossen, seine Position als Innovationsführer im Bereich der mRNA-basierten Medizin auszubauen. Mit den geplanten Zulassungen und der Pipeline von Krebsmedikamenten könnte das Unternehmen nicht nur in der Covid-19-Prävention, sondern auch in der Onkologie neue Maßstäbe setzen. Anleger beobachten daher gespannt die Fortschritte in BioNTechs breitem Portfolio.