Im weltweiten Biotechnologiemarkt sorgt BioNTech derzeit für Aufsehen. Nach der Einigung über zwei bedeutende Lizenzstreitigkeiten scheint der deutsche Konzern wieder klaren Kurs aufnehmen zu können. BioNTech hat zugestimmt, 791,5 Millionen Dollar an das U.S. National Institutes of Health (NIH) sowie 467 Millionen Dollar an die University of Pennsylvania zu zahlen, um Ansprüche bezüglich seiner COVID-19-Impfstofftechnologie beizulegen. Diese Zahlungen adressieren Vorwürfe, die Technologie hinter dem erfolgreichen Impfstoff sei nicht ausreichend vergütet worden, nachdem sie von den Nobelpreisträgern der Universität entwickelt wurde. Im Schulterschluss mit Partner Pfizer wird letzterer bis zu 534,5 Millionen Dollar der Summe übernehmen, was BioNTech den Rücken für zukünftige Innovationen freihält.
Doch das ist nur ein Teil der aktuellen Strategie. BioNTech expandiert aggressiv im Bereich Onkologie mit dem 800 Millionen Dollar schweren Aufkauf von Biotheus, einem Unternehmen, das sich auf bispezifische Antikörper spezialisiert hat. Zentral für diesen Erwerb ist der klinische Wirkstoff BNT327/PM8002, der das Potential hat, die Krebstherapie mit einer innovativen Kombination von Checkpoint-Inhibitoren und tumorzielenden Antikörpern zu revolutionieren. Erste Studien lassen Hoffnung im Kampf gegen schwer behandelbare Tumore aufkommen, und BioNTech plant bereits eine Serie von registrierenden Studien in den Jahren 2024 und 2025. Die Übernahme bietet zudem eine Stärkung der Forschungs- und Produktionskapazitäten in China und fügt der Belegschaft über 300 Biotheus-Mitarbeiter hinzu.
Mit der Beilegung von Lizenzstreitigkeiten und den mutigen Investitionen in die Krebstherapie zeigt BioNTech, dass es langfristig plant und sich sowohl im Impfstoff- als auch im Krebsmittelmarkt als führender Akteur positionieren möchte. Diese strategische Klarheit dürfte das Vertrauen der Investoren stärken. Es bleibt spannend, wie sich BioNTech bis 2025 weiterentwickeln wird - das Jahr könnte entscheidend für den Biotechriesen werden.