Die rumänische Offshore-Gasproduzentin Black Sea Oil & Gas (BSOG), unter der Kontrolle des Private-Equity-Unternehmens Carlyle Group, hat sich mit dem führenden Viehzuchtbetrieb DN Agrar zusammengetan, um die erste Biomethan-Produktionsanlage in dem EU-Land zu entwickeln. Das mit 15 MW geplante Projekt stellt einen Meilenstein für Rumänien dar, das seinen Energiemix aus Gas, Kohle, Wasserkraft, Kernenergie und Erneuerbaren bezieht und sich zum Ausstieg aus der Braunkohlenutzung verpflichtet hat.
Biomethan, das chemisch identisch mit Erdgas ist und in bestehende Pipeline-Netze eingespeist werden kann, entsteht durch die anaerobe Vergärung von Pflanzen und Gülle durch Mikroorganismen. Die EU klassifiziert Biomethan als "erneuerbar", sodass es zusammen mit Wind- und Solarenergie als grüne Energie gewertet werden kann.
Der geplante Standort, den BSOG und DN Agrar gemeinsam entwickeln, soll mit einem Investitionsvolumen von schätzungsweise 30 Millionen Euro in einer Bauzeit von zwei Jahren realisiert werden. "Während Biomethan in Westeuropa auf kommerzieller Ebene gut etabliert ist, markiert dieses Projekt das erste seiner Art in Rumänien. Wir erwarten, die Leistung bald von 15 MW auf über 20 MW steigern zu können", erklärte BSOG-CEO Mark Beacom optimistisch.
Der Aufbau eines unterstützenden regulatorischen Rahmens könnte den Weg für weitere großangelegte Biomethan-Initiativen in Rumänien ebnen. DN Agrar, Rumäniens größter Kuhmilchproduzent, rechnet damit, dass das Projekt seine Kohlenstoffemissionen um 90 % reduzieren könnte.