Die anhaltende Stabilisierung der Lebensmittelpreise fördert in diesem Jahr eine erfreuliche Entwicklung im Bio-Fachhandel. Verbraucher kehren zunehmend in Bioläden zurück, die ein Umsatzplus von über vier Prozent erwarten, so der Bundesverband Naturkost Naturwaren (BNN). Laut BNN-Geschäftsführerin Kathrin Jäckel nimmt die Kundenzahl in diesen Geschäften merklich zu.
Besonders die Monate Februar, Juli, August und Oktober waren für Bio-Märkte von wachsender Bedeutung, mit Umsatzsteigerungen von mindestens 4,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Der Oktober verzeichnete dabei mit einem Anstieg von 7,4 Prozent das deutlichste Wachstum.
Nach einer durch Inflation und geopolitische Konflikte im Jahr 2022 bedingten Flaute hat der Bio-Fachhandel nun die Talsohle durchschritten. Obwohl 2022 die Nachfrage leicht stabilisierte, tendierten viele Konsumenten zu günstigeren Produkten oder Discountern. Die aktuelle Entwicklung zeigt jedoch, dass der Fachhandel für die kommenden Jahre gut aufgestellt ist, um ein kontinuierliches Umsatzwachstum zu erzielen.
Gleichwohl bleibt der Fachhandel im Vergleich zum Gesamtmarkt auf einem niedrigeren Level. Eine aktuelle Studie der Dualen Hochschule Baden-Württemberg verdeutlicht, dass der Marktanteil des Fachhandels von 18,5 Prozent im Jahr 2020 auf knapp 13 Prozent 2024 gesunken ist. Nach wie vor dominieren Discounter und Supermärkte mit Bio-Angeboten den Markt. Interessanterweise konnten jedoch Drogeriemärkte ihren Anteil am Bio-Segment von knapp 13 auf über 16 Prozent steigern.