Die Nachfrage nach Bio-Lebensmitteln in Deutschland befindet sich auf einem bemerkenswerten Höhenflug. Laut Tina Andres, Vorsitzende des Bundes Ökologische Lebensmittelwirtschaft (BÖLW), erreichte der Umsatz mit Bio-Produkten auch im vergangenen Jahr neue Rekordwerte. Trotz Wachstum im Bereich der ökologisch bewirtschafteten Flächen bleibt die Herausforderung bestehen, die heimische Rohwarenproduktion den steigenden Bedürfnissen anzupassen, um die Abhängigkeit von Importen zu vermeiden. Besonders im Bereich Fleisch und Obst sind Engpässe spürbar.
Im Rahmen der "Biofach", der weltweit größten Naturkostmesse, werden von Dienstag an in Nürnberg neue Zahlen präsentiert, die den Erfolg und die Herausforderungen des deutschen Biomarkts verdeutlichen. Der parallele Veranstaltungszeitraum mit der Naturkosmetikmesse "Vivaness" zeigt ein wachsendes Interesse der Konsumenten an nachhaltigen Produkten. Der Umsatz von 16,1 Milliarden Euro im Jahr 2023 markiert eine fünfprozentige Steigerung, die maßgeblich auf höhere Preise zurückzuführen ist.
Der Trend zu mehr Umweltbewusstsein und Klimaschutz unter den Verbrauchern spielt eine zentrale Rolle im Markt. Trotz der positiven Signale bleibt Deutschland noch weit von der angestrebten 30-prozentigen ökologischen Bewirtschaftung der landwirtschaftlichen Fläche bis 2030 entfernt. Dabei hält Andres an der Forderung fest, dass zukünftig die politischen Rahmenbedingungen angepasst werden, um die landwirtschaftliche Wende in Richtung Ökologie und Nachhaltigkeit zu unterstützen. Die kommende Bundestagswahl sieht sie als Schlüssel zur Umsetzung dieser Vision, um den heimischen Bauern nachhaltige Perspektiven zu bieten.