Die Debatte über die Rolle der Reichen in der Gesellschaft hat erneut Fahrt aufgenommen. Diesmal stehen sich zwei prominente Persönlichkeiten gegenüber: Der Senator Bernie Sanders und der Microsoft-Mitbegründer Bill Gates.
In einer Episode der neuen Netflix-Serie "What's Next? The Future with Bill Gates" äußerte Gates seine Vorstellungen über eine ideale Steuerpolitik für die Wohlhabenden. Während Sanders dafür plädierte, Milliardäre komplett abzuschaffen, widersprach Gates dieser radikalen Idee und schlug stattdessen vor, die Steuerlast erheblich zu erhöhen. Unter seinem favorisierten Steuersystem, so Gates, würden die Reichen etwa zwei Drittel ihres Vermögens verlieren.
Damit würden prominente Milliardäre wie Elon Musk, derzeit der reichste Mann der Welt mit einem Vermögen von 249 Milliarden Dollar laut Bloomberg Billionaires Index, nur noch etwa 83 Milliarden Dollar besitzen. Auch Gates selbst würde eine bedeutende Vermögensminderung erfahren und nur noch knapp 54 Milliarden Dollar statt der bisherigen 161 Milliarden Dollar besitzen.
Gates betonte, dass er es als "ein bisschen wild" empfinde, dass Milliardäre überhaupt existieren. Er ist der Meinung, dass solche enormen Reichtümer der Gesellschaft zurückgegeben werden sollten, anstatt sie lediglich zu konsumieren. Er argumentiert, dass ein wohlhabendes Land wie die USA ein besseres Sozialsystem haben sollte und dass die erhobenen Steuern den Zugang zu universeller Gesundheitsversorgung, hochwertigem Wohnraum und guter Bildung finanzieren könnten.
Senator Sanders hingegen vertritt die Ansicht, dass eine winzige, ultra-reiche Elite inakzeptabel sei und bezeichnet diese Konzentration von Reichtum und Macht als "Uber-Kapitalismus". Er stellt die Frage, wie viel Reichtum eine Person wirklich benötigt und ob ein Milliardär damit nicht ebenso komfortabel leben könnte.
Im Gegensatz dazu bringt Mark Cuban, bekannt aus der Serie "Shark Tank", eine andere Perspektive in die Diskussion ein. Er meint, dass Milliardäre beweisen, dass der Amerikanische Traum lebendig sei, und dass es patriotisch sei, "schweinereich" zu werden, um dann hohe Steuern zu zahlen.
Diese divergierenden Ansichten verdeutlichen die anhaltende Debatte über die richtige Balance von Reichtum und sozialer Gerechtigkeit in einer kapitalistischen Gesellschaft.