Bill Gates sorgt erneut für Schlagzeilen, jedoch diesmal nicht durch Microsoft, sondern durch seine umfangreiche Vermögensverwaltung über seine gemeinnützige Organisation. Die Bill & Melinda Gates Foundation hat ihren Anteil an Berkshire Hathaway erhöht und besitzt nun 21,01% des Unternehmens, was ihr zweitgrößtes Investment darstellt. Diese Entwicklung hat sowohl Anleger als auch die breite Öffentlichkeit aufhorchen lassen.
Diese Anteile wurden jedoch nicht am Aktienmarkt erworben. Warren Buffett hat persönlich diese Aktien an die Gates Foundation geschenkt. Diese strategische Geste unterstreicht das Vertrauen der Stiftung in Berkshire Hathaway als langfristig stabile Investition. Gleichzeitig spekulieren einige, dass dies Buffetts letzte Spende an die Gates Foundation sein könnte, da Berichte über eine abgekühlte Freundschaft und Buffetts Entscheidung, nach seinem Tod keine weiteren Spenden mehr zu leisten, kursieren.
Warum behält die Stiftung die Berkshire-Aktien trotz dieser Dramen? Die Diversifizierung, die ein Investment in Berkshire Hathaway mit sich bringt, ist ein gewichtiges Argument. Berkshire Hathaway ist ein Konglomerat aus vielen Unternehmen, was bedeutet, dass man beim Kauf von Berkshire-Aktien sofort an einer Vielzahl von Geschäftsbereichen beteiligt ist.
Ein wesentlicher Bestandteil der Gewinne von Berkshire Hathaway stammt aus dem Versicherungssektor, mit Unternehmen wie Geico und General Re, die etwa 40% der operativen Gewinne des letzten Jahres ausmachten. Ein weiterer stabilisierender Faktor ist das Prinzip des „Floats“ – Gelder, die Versicherungsunternehmen einnehmen, aber noch nicht für Schadenszahlungen verwenden müssen.
Zusätzlich zur Versicherung gehört Berkshire Hathaway BNSF Railway, eines der größten Schienennetzwerke für Frachtverkehr in den USA, das über 13% zum operativen Einkommen beitrug. Das Unternehmen ist auch in den Bereichen Energie, Produktion, Einzelhandel und Bauwesen tätig.
Mit dem bevorstehenden Rückzug des 93-jährigen Warren Buffett vom operativen Geschäft stellt sich die Frage nach der Zukunft des Unternehmens. Doch Buffett hat vorgesorgt: Ajit Jain wird den Versicherungsbereich leiten, Greg Abel die übrigen Geschäftsbereiche, während Todd Combs und Ted Weschler die Investitionsportfolios verwalten. Alle vier haben unter Buffetts Führung gearbeitet, und es bleibt abzuwarten, ob sie dessen Erfolge fortsetzen können.
Fachleute sind sich einig, dass Berkshire Hathaway weiterhin eine lohnende Investition darstellt. Trotz eines relativ hohen Preises nach traditionellen Bewertungskennzahlen, sprechen die langfristigen Wertsteigerungen für sich. Auch prominente Investoren wie Bill Gates sehen in Berkshire eine sichere Anlage für die Zukunft.