08. September, 2024

Märkte

Bill Ackmans Großangriff: IPO von Pershing Square auf Eis gelegt

Bill Ackmans Großangriff: IPO von Pershing Square auf Eis gelegt

Bill Ackman, der milliardenschwere Hedgefonds-Manager und Gründer von Pershing Square, hat den Börsengang seines neuen US-Investmentfonds Pershing Square USA überraschend verschoben. Diese Entscheidung fiel nur wenige Tage, nachdem er eingeräumt hatte, dass er weit weniger Kapital durch das geplante Listing einnehmen würde als ursprünglich angestrebt. Ackman forderte die Investoren auf, dennoch an dem Vorhaben festzuhalten.

Die Verschiebung stellt einen bemerkenswerten Rückschlag für Ackman dar, der gehofft hatte, 25 Milliarden Dollar zu sammeln – ein Betrag, der den Börsengang zu einem der größten in der Geschichte gemacht hätte. In einem kürzlich versandten Investorenbrief äußerte Ackman jedoch, dass die gesammelten Informationen über das Listing hinausgingen und möglicherweise regulatorische Bestimmungen verletzten könnten.

In dem Brief erwähnte Ackman potenzielle Handelsaktivitäten und eine zunehmende Anzahl von Orders für die Aktien nach dem Börsengang. Beteiligt an dem Deal sind namhafte Banken wie Citigroup, UBS, Bank of America und Jefferies, die nun beobachten, ob die Informationen bei den US-Wertpapieraufsichtsbehörden Bedenken auslösen.

Eine weitere Quelle wies auf "ein Problem" mit einem Dokument hin, welches sich möglicherweise auf den Brief bezieht. Trotz dieser Verzögerung wird erwartet, dass das Unternehmen weiterhin an die Börse gehen möchte.

Pershing Square verkündete am späten Freitag, dass der Börsengang fortgesetzt wird und die Preisfindung zu einem späteren Zeitpunkt bekannt gegeben würde. Ein Unternehmenssprecher lehnte es ab, spezifische Fragen zu dem Brief oder möglichen regulatorischen Problemen zu beantworten.

Vertreter von Citi lehnten jeden Kommentar ab, während UBS, BofA und Jefferies nicht umgehend reagierten.

Ackman betonte in seinem Brief: "Wir glauben, dass der wichtigste Faktor zur Schaffung von langfristigem Wert für Pershing Square USA nicht die Größe des Börsengangs ist, sondern wie die Aktien am Markt gehandelt werden." Er ergänzte: "Diese Transaktion dreht sich daher um einen erfolgreichen IPO ab dem ersten Tag und einen anschließenden Handel zu einem Aufschlag."

Die US-Börsenaufsichtsbehörde SEC setzt strikte Grenzen, wie Unternehmen sich vor ihrem Börsengang vermarkten können, um potenzielle Investoren zu schützen. Unternehmen sind in der Regel vorsichtig, zukunftsgerichtete Aussagen zu machen, die sie haftbar machen könnten.

Die New Yorker Börse veröffentlichte lediglich eine kurze Mitteilung auf ihrer Website, dass der geplante Börsengang verschoben wurde, ohne weitere Details zu nennen.

In einem weiteren Schritt erklärte Pershing Square USA in einem behördlichen Einreichungsdokument, dass Ackmans Kommentare im Investorenbrief nicht in den regulatorischen Papieren berücksichtigt worden seien.

Ursprünglich hatte Ackman geplant, die Größe des Börsengangs von 25 Milliarden Dollar auf einen Bereich zwischen 2,5 und 4 Milliarden Dollar zu reduzieren. In seinem Brief wies er die Investoren darauf hin, dass sie Pershing Square unterstützen könnten, indem sie schnellstmöglich ihre Kaufaufträge bei den Banken aufgeben.

In den letzten Wochen hatte er zudem enthüllt, dass potenzielle Investoren Zweifel äußerten, ob die PSUS-Aktien zu einem Aufschlag im Vergleich zu den von ihnen verwalteten Nettovermögen gehandelt würden. Dies war ein zentraler Punkt in Ackmans Marketingstrategie.

Es war geplant, die Aktien am Montag zu bepreisen, mit einem Handelsbeginn am folgenden Tag an der New Yorker Börse. Der geschlossene Fonds plant, in große Unternehmen zu investieren, die Ackman und sein Team als unterbewertet und wettbewerbsfähig betrachten.