Der in Mannheim ansässige Industriedienstleister Bilfinger berichtet über ein besonders erfolgreiches drittes Quartal, das von einer soliden Nachfrage geprägt war. Mit einem Umsatzanstieg von 15 Prozent auf rund 1,3 Milliarden Euro und einem operativen Ergebniszuwachs (Ebita) von 35 Prozent überrascht das Unternehmen die Analysten positiv. Diese beeindruckende Leistungssteigerung ist das Resultat eines strikten Sparkurses und der erfolgreichen Integration der jüngsten Akquisitionen. Unternehmenschef Thomas Schulz bestätigt in einer Telefonkonferenz, dass sowohl die Umsatz- als auch die Gewinnziele für das laufende Geschäftsjahr bestehen bleiben. Die Aktie des Unternehmens zeigt nach einem anfänglichen Rückgang eine positive Entwicklung und hat sich seit Jahresbeginn um über 30 Prozent verteuert. Der Auftragseingang profitierte ebenfalls um 31 Prozent von Zukäufen und sorgt für einen Auftragsbestand von 4,1 Milliarden Euro. Mit Blick in die Zukunft hält Schulz an den angepassten Jahreszielen fest, die aufgrund der Übernahme von Teilen des Industriedienstleisters Stork im Juni modifiziert wurden. Bilfinger strebt für 2024 eine operative Marge in der Mitte des Ziels von 4,8 bis 5,2 Prozent an. Der Umsatz soll im kommenden Jahr zwischen 4,8 und 5,2 Milliarden Euro liegen. Auch bei frei verfügbaren Mitteln wird mit einem Anstieg auf 125 bis 165 Millionen Euro gerechnet. Das traurige Ereignis des Fähranleger-Unglücks in Georgia wird von den lokalen Behörden untersucht. Schulz erklärt, dass Bilfinger in dieser Sache keine Rückstellung vorgenommen hat, da bislang keine Ansprüche an das Unternehmen herangetragen wurden. Interessanterweise sieht Schulz keine negativen Auswirkungen durch eine mögliche Wiederwahl von Donald Trump in den USA. Im Gegenteil, Bilfinger rechnet mit erhöhten Investitionen in konventionelle Energien und Infrastruktur. Der amerikanische Markt bleibt für das Unternehmen essenziell und Schulz erwartet positive Spillover-Effekte auf internationale Kunden. Importzölle stellen für Bilfinger keine Bedrohung dar, da das Unternehmen keine Waren in die USA liefert.