In einem Akt akademischer Ironie, der dem Prozess einer Dissertation gleicht, hat das Bildungsministerium den umstrittenen Entwurf zum Wissenschafts-Zeitvertragsgesetz erneut vorgelegt, ohne substanzielle Veränderungen vorzunehmen. Nachdem das Gesetz im Sommer des letzten Jahres aufgrund massiver Kritik zurückgezogen worden war, scheint Ministerin Bettina Stark-Watzinger das Werk kaum überarbeitet zu haben. Das wiederholte Scheitern, die Versprechen des Koalitionsvertrags einzulösen, zeugt von einer Bildungspolitik, die sich der Kritik zu verschließen scheint.
Dieser Zustand der Stagnation ruft nach Korrekturen durch übergeordnete Instanzen wie den Bundestag oder den Bundesrat, um endlich Verbesserungen für den wissenschaftlichen Nachwuchs zu schaffen. Es gilt zu verhindern, dass Universitäten weiterhin befristete Stellen zur maximalen Ausnutzung des akademischen Personals ohne Gewährung einer langfristigen Perspektive halbieren. In einem Umfeld, in dem Hochschulen ihre Bildungsmissionen hochhalten, aber keine freiwilligen Verbesserungen vornehmen, darf sich die Politik nicht länger der Verantwortung entziehen. Die wachsende Unzufriedenheit im akademischen Bereich mahnt zu dringendem Handeln und echten Lösungsansätzen statt bloßer Wiederholungen von Versäumtem.