Bijou Brigitte, der bekannte Händler für Modeschmuck, verzeichnete im vergangenen Jahr einen beeindruckenden Umsatzanstieg um sieben Prozent, was den Gesamterlös auf 327,9 Millionen Euro hob.
Diese Zahlen, veröffentlicht in Hamburg am Montag, malen auf den ersten Blick ein Bild des Erfolgs. Doch hinter der glänzenden Fassade offenbart sich eine härtere Realität: Der Gewinn des Unternehmens erlebte einen deutlichen Rückgang.
Die Kehrseite des Umsatzwachstums
Trotz der steigenden Verkaufszahlen sank der Gewinn von 45,8 Millionen Euro im Vorjahr auf 36 Millionen Euro in 2023. Nach Steuern blieben 24,1 Millionen Euro übrig, im Vergleich zu 34,9 Millionen Euro im Jahr 2022. Dieser Rückgang ist laut dem Geschäftsbericht vor allem auf "deutlich gestiegene Kosten in nahezu allen Bereichen" zurückzuführen.
Diese Entwicklung wirft Fragen auf über die Nachhaltigkeit des Geschäftsmodells von Bijou Brigitte in einem zunehmend kostenintensiven Marktumfeld.
Die Details des Berichts deuten darauf hin, dass die Kostensteigerungen über diverse betriebliche Segmente verteilt sind, darunter Materialkosten, Mieten und nicht zuletzt Personal. Diese inflatorischen Drücke könnten die Margen weiter belasten, besonders wenn das Unternehmen seinen Expansionskurs fortsetzt und die Zahl der Filialen – aktuell bei 897 – weiter erhöht.
Prognose für das laufende Geschäftsjahr
Für das Jahr 2024 bleibt Bijou Brigitte vorsichtig optimistisch, mit einem Umsatzziel von 330 bis 350 Millionen Euro und einem Gewinnergebnis, das zwischen 32 und 42 Millionen Euro erwartet wird. Die geplante leichte Steigerung der Filialanzahl deutet darauf hin, dass das Unternehmen auf Wachstum setzt, trotz der finanziellen Herausforderungen, die das vergangene Jahr geprägt haben.
Die Lage bei Bijou Brigitte spiegelt ein Dilemma wider, das viele Einzelhändler in der aktuellen wirtschaftlichen Landschaft erfahren: Umsatzwachstum allein garantiert keine Profitabilität. Die steigenden Kosten, vor allem in einem von Rohstoffpreisen und Mieten dominierten Markt, könnten die Zukunftsaussichten des Unternehmens trüben.