17. Oktober, 2024

Technologie

Big Tech setzt auf Kernenergie für KI-Ziele

Big Tech setzt auf Kernenergie für KI-Ziele

Die führenden Technologieunternehmen wagen den Vorstoß in die Kernenergie, um ihre wachstumsstarken Bestrebungen im Bereich der Künstlichen Intelligenz (KI) zu unterstützen. Bemerkenswerte Partnerschaften und Vereinbarungen verdeutlichen ihren strategischen Schachzug, der sowohl auf die Sicherheit der Energieversorgung als auch auf nachhaltige Geschäftsziele abzielt.

Microsoft hat kürzlich einen Vertrag über eine zwei Jahrzehnte währende Stromlieferung mit Constellation Energy abgeschlossen. Diese Energie soll aus dem bald wiedereröffneten Reaktor von Three Mile Island stammen, was ein bemerkenswerter Schritt ist, da diese Anlage 1979 aufgrund des schlimmsten Reaktorunfalls in der US-Geschichte in die Schlagzeilen geriet.

Parallel dazu hat Google eine wegweisende Abmachung mit Kairos Power abgeschlossen und plant den Erwerb von Energie aus kleinen modularen Reaktoren (SMRs), wobei die erste Inbetriebnahme im Jahr 2030 vorgesehen ist. Darüber hinaus hat Amazon erhebliche Verpflichtungen eingegangen, einschließlich der Entwicklung mehrerer SMR-Projekte in Zusammenarbeit mit Unternehmen wie Energy Northwest und Dominion Energy.

Diese Initiativen werden von Branchenbeobachtern genau verfolgt. Brett Rampal von Veriten hebt Amazons direkte Beteiligung und branchenintern erkennbaren Ernst hervor: 'Das ist ein klares Bekenntnis von Amazon, dass sie bereit sind, erheblich zu investieren,' sagt er.

Solche strategischen Allianzen sind für die Technologie-Giganten entscheidend, da sie nicht nur den steigenden Energiebedarf für KI-Technologien decken, sondern auch ihre ehrgeizigen Nachhaltigkeitsziele verfolgen wollen. Während Google kürzlich betonte, dass der Einsatz von Kernenergie eine entscheidende Rolle spielen werde, um seine Forderungen 'sauber und rund um die Uhr' zu decken, stellte Amazon heraus, dass der Wandel zu emissionsfreien Energien einer der schnellsten Wege ist, den Klimawandel anzugehen.

Dennoch stehen die Unternehmen vor großen Herausforderungen. Angesichts des rasant wachsenden Energiebedarfs ihrer Rechenzentren zeichnet sich ab, dass sie möglicherweise ihre Klimaziele anpassen müssen. Beispielsweise erklärte Google, dass KI zu einem Anstieg seiner Emissionen um 13 Prozent zwischen 2022 und 2023 geführt hat. Der Weg zur Klimaneutralität bis 2030, den sie als äußerst ambitioniert bezeichnen, sei ungewiss und voller Herausforderungen.

Unterdessen hat auch Amazon, obwohl es seine Zielsetzung von 100 Prozent erneuerbarer Energien erreicht hat, mit einer gespaltenen Bilanz hinsichtlich seiner Klimaschutzversprechen zu kämpfen.