Inmitten der Unsicherheit der kartellrechtlichen Fragen stehen die großen Technologiefirmen Google, Apple, Amazon und Facebook vor der Möglichkeit, langwierige Gerichtsverfahren zu vermeiden und stattdessen mit der Trump-Administration verhandelte Vereinbarungen anzustreben. Experten empfehlen, dass die Technologiegiganten vielleicht Donald Trumps Buch "The Art of The Deal" zurate ziehen sollten, um sich auf die neue politische Landschaft vorzubereiten, die mehr auf Abschlüsse als auf Rechtsstreitigkeiten setzen könnte.
Während für bestehende Kartellrechtsfälle noch viel spekuliert wird, erwarten Analysten eine Ära vermehrter Fusionen, da die Trump-Administration als förderlicher für kostensenkende Zusammenschlüsse angesehen wird. Kapitalmärkte zeigen bereits Reaktionen, so konnten Capital One Financial und Discover durch ihre geplante Fusion durch Aktientausch Kursgewinne verzeichnen.
Auch der potenzielle Zusammenschluss der Supermarktketten Kroger und Albertsons könnte von einem Führungswechsel profitieren. Die beiden Unternehmen argumentieren, dass ihre Fusion zu niedrigeren Preisen führen würde, doch die FTC bleibt kritisch. Unter Trump könnte eine Lösung gefunden werden, die daran anknüpft, die Konkurrenz zu stärken und Preise in Schach zu halten.
Abseits der Fusionen zeigt der Plan des Justizministeriums, Live Nation und Ticketmaster zu trennen, die laufenden Bemühungen gegen überhöhte Preise im Entertainment-Sektor, ein Vorhaben, welches auch vom neuen Präsidenten beeinflusst werden könnte. Live Nation äußerte die Hoffnung auf eine antitrustfreundlichere Haltung seitens der Behörden.
Zudem erwägt American Airlines die Wiederaufnahme einer Partnerschaft mit JetBlue, die zuvor vom Gericht gestoppt wurde. Antitrust-Experten sind sich einig, dass einige auf Eis gelegte Deals aufgrund der antizipierten Trump-Politik wieder auf den Tisch kommen könnten.
Die Aktion gegen Google, die das Unternehmen als illegales Monopol bezeichnet, wird weiter beobachtet. Entscheidungen hinsichtlich der Strafen werden im kommenden Jahr erwartet, wobei sich die Haltung der Trump-beeinflussten Behörden erst noch zeigen muss. Ob nun Lösungen gefunden oder bestehende Pläne modifiziert werden, bleibt eine Frage der Strategie und politischer Prioritäten.