Zwei Drittel der Deutschen sehen Alkoholwerbung als Gefahr für den frühen Einstieg von Jugendlichen in den Konsum von Bier, Wein und Schnaps. Das ergab eine repräsentative Forsa-Umfrage im Auftrag der Krankenkasse DAK-Gesundheit. Insgesamt 24 Prozent stimmten der Aussage 'Ja, auf jeden Fall' zu, während 42 Prozent der Meinung sind, dass dies 'eher' zutreffe. Nur 2 Prozent der Befragten sehen keinerlei Gefahr durch Alkoholwerbung.
Angesichts dieser Ergebnisse forderte der Bundesdrogenbeauftragte Burkhard Blienert die Politik auf, strengere Regeln für Alkoholwerbung und Sponsorings zu beschließen. Er betonte, dass Werbung, insbesondere für Kinder und Jugendliche, eine starke Wirkung habe. Je häufiger und früher sie mit Alkoholwerbung in Berührung kommen, desto eher würden sie den Konsum alkoholischer Getränke ausprobieren.
79 Prozent der Befragten sind der Meinung, dass Alkoholwerbung auf die gesundheitlichen Risiken hinweisen sollte. Nur 19 Prozent glauben, dass ein solcher Hinweis nicht notwendig ist. Besonders Frauen und die Altersgruppe der 14- bis 20-Jährigen sprechen sich vermehrt für entsprechende Warnhinweise aus. Auf Zigarettenpackungen gibt es bereits Warnhinweise bezüglich der Gefahren des Rauchens.
DAK-Chef Andreas Storm betonte die Notwendigkeit eines Umdenkens im Umgang mit Werbung für Suchtmittel. Neben der Einführung von Warnhinweisen seien Aufklärung und gezielte Kampagnen wichtige Maßnahmen zur Suchtprävention.
Für die Umfrage wurden vom 18. Juli bis zum 1. August insgesamt 1253 Menschen ab 14 Jahren bundesweit vom Institut Forsa befragt.