Carlsberg trotzt der Unsicherheit – Wachstum trotz schwieriger Märkte
Während viele Konsumgüterhersteller mit Kaufzurückhaltung kämpfen, kann sich der dänische Brauriese Carlsberg behaupten. 2024 wuchs der Betriebsgewinn um 2,8 Prozent auf 11,4 Milliarden Dänische Kronen (1,53 Milliarden Euro), und für 2025 setzt das Unternehmen erneut auf Wachstum. Die Prognose: ein organischer Anstieg des Betriebsgewinns zwischen einem und fünf Prozent.
Carlsberg zählt mit Anheuser-Busch und Heineken zu den drei größten Bierkonzernen weltweit. Während der Markt insgesamt von Inflation und volatilen Konsumausgaben geprägt ist, glaubt das Unternehmen an eine weiterhin „relativ stabile“ Nachfrage. Doch der Optimismus kommt nicht ohne Vorbehalte: Besonders in Asien und Europa bleibt die Konsumlaune unsicher.
Schwieriges Konsumumfeld – hält der Biermarkt stand?
Bier war lange als relativ krisenresistentes Konsumgut bekannt – doch diese Annahme wird zunehmend auf die Probe gestellt. In Asien dämpft eine schwächelnde Konjunktur das Wachstum, während in Europa steigende Preise viele Verbraucher vorsichtiger machen. Zudem wächst der Druck durch sich wandelnde Konsumtrends:
- Gesundheitsbewusstsein steigt: Immer mehr Konsumenten greifen zu alkoholfreien Alternativen oder meiden Bier ganz.
- Premiumisierung des Marktes: Während günstige Biere schwächeln, wächst der Absatz teurerer Spezial- und Craft-Biere – ein Trend, den auch Carlsberg gezielt bedient.
- Steigende Rohstoffkosten: Höhere Preise für Gerste, Hopfen und Energie belasten die Branche weiterhin.
Carlsberg setzt daher verstärkt auf Premiumprodukte und alkoholfreie Alternativen, um sich breiter aufzustellen. Besonders im Bereich der alkoholfreien Biere konnte das Unternehmen zuletzt wachsen – ein Segment, das immer wichtiger wird.
Asien bleibt Wachstumsmarkt mit Risiken
Ein zentraler Markt für Carlsberg ist Asien. Dort treffen zwei gegensätzliche Trends aufeinander: Einerseits wächst die Mittelschicht, die zunehmend Premiumbiere konsumiert, andererseits sinkt die Kaufkraft in einigen Regionen. Besonders in China schwächelt die Nachfrage, was Carlsberg direkt betrifft.
Für 2025 setzt der Konzern darauf, dass sich die Märkte stabilisieren – eine optimistische Annahme. Sollte sich die wirtschaftliche Lage in Asien verschlechtern, könnte das Wachstumspotenzial für den Biermarkt stärker eingeschränkt sein als bisher erwartet.