30. Oktober, 2024

Politik

Biden zieht sich aus Präsidentschaftsrennen zurück: Harris übernimmt Führung

Biden zieht sich aus Präsidentschaftsrennen zurück: Harris übernimmt Führung

US-Präsident Joe Biden hat öffentlich angekündigt, dass er sich aus dem Präsidentschaftsrennen zurückziehen wird. Diese Ankündigung traf der 81-jährige Demokrat auf der Plattform X und plant, am Mittwochabend in einer Rede an die Nation seine Beweggründe näher zu erläutern. Seine Vizepräsidentin Kamala Harris, die nun für die Demokraten ins Rennen zieht, startet bereits mit starkem Rückenwind in ihren Wahlkampf.

Biden wird seine Ansprache aus dem Oval Office um 20.00 Uhr Ortszeit (2.00 Uhr deutscher Zeit) halten. Er erklärte, dass er seiner Partei und dem Land am besten diene, wenn er sich ausschließlich auf sein Amt konzentriere. Nach einer Coronavirus-Infektion kehrt Biden am Dienstag aus seinem Privathaus in Delaware zurück nach Washington, D.C.

Der 81-Jährige hatte bereits am Sonntag schriftlich mitgeteilt, dass er ursprünglich den Plan hatte, sich um eine Wiederwahl zu bemühen. Doch der Druck aus den eigenen Reihen wuchs, wird ihm doch immer wieder sein hohes Alter und öffentliche Patzer vorgeworfen. Nach langem Zögern entschied er sich, seiner Vize Harris das Feld zu überlassen.

Kamala Harris, 59 Jahre alt, hat bereits die nötige Unterstützung der demokratischen Delegierten für eine Nominierung. Ihr Wahlkampfteam konnte seit Bidens Rückzug eine Rekordsumme an Spenden einsammeln. Zahlreiche prominente Partemitglieder, darunter Nancy Pelosi, unterstützen Harris öffentlich. Allerdings stehen die offiziellen Unterstützungen von Chuck Schumer und Hakeem Jeffries noch aus.

Biden selbst zeigte am Montag erneut Unterstützung für Harris, als er sich überraschend telefonisch zu ihrem ersten Auftritt als mögliche Präsidentschaftskandidatin zuschaltete. Er forderte sein Wahlkampfteam auf, Harris voll zu unterstützen – dies war seine erste öffentliche Äußerung seit seinem Rückzug.

Harris präsentierte bei ihrem Auftritt ihre Wahlkampfstrategie und bezog sich dabei auch auf Trumps Verurteilung in einem Strafverfahren. Als ehemalige Staatsanwältin kennt sie sich mit Verbrechern aus und erklärte selbstbewusst: "Hört mir also zu, wenn ich sage, dass ich Typen wie Donald Trump kenne."

Ihre erste Reise in der neuen Rolle führt Harris bereits am Dienstag nach Wisconsin, einem strategisch wichtigen „Swing State“. Es bleibt spannend, ob es Harris gelingt, Trump zu schlagen. Viel steht dabei auf dem Spiel, denn es werden auch alle Sitze des Repräsentantenhauses und etwa ein Drittel der Sitze im Senat neu vergeben.