16. Januar, 2025

Politik

Biden warnt vor aufstrebender Oligarchie im Amerika von morgen

Biden warnt vor aufstrebender Oligarchie im Amerika von morgen

Der scheidende US-Präsident Joe Biden hat in seiner letzten Ansprache als Staatsoberhaupt zur Vorsicht vor der Entstehung einer Oligarchie in den USA aufgerufen. In seiner Rede aus dem Oval Office des Weißen Hauses äußerte Biden Bedenken über die zunehmende Machtkonzentration in den Händen ultrareicher Individuen und warnte vor den Risiken eines unkontrollierten Machtmissbrauchs. Seine Worte waren eine deutliche Anspielung auf die wachsende Einflussnahme durch Milliardäre, die sich um den designierten Präsidenten Donald Trump scharen. Trumps Amtseinführung steht unmittelbar bevor.

Biden nutzte die landesweit übertragene Ansprache, um die amerikanische Bevölkerung für Gefahren zu sensibilisieren, die von Fehlinformationen und Desinformationen ausgehen. Er beschwor die Gefahren für die Demokratie und die Notwendigkeit, besonders soziale Plattformen zur Verantwortung zu ziehen. Der 82-jährige Präsident warnte davor, dass die freie Presse erodieren und die Wahrheit von Lügen, die aus Gründen der Macht und des Profits verbreitet werden, überschattet werden könnte.

Insbesondere Unternehmer wie Elon Musk, Mark Zuckerberg und Jeff Bezos scheinen Teil des Machtgeflechtes zu sein, das Biden in seiner Rede attackierte, auch wenn er sie nicht beim Namen nannte. Diese Geschäftsmagnaten treten zunehmend als Unterstützer von Trump auf, was in der Öffentlichkeit für Besorgnis sorgt. Musks enge Bindung an Trump ist ebenso bemerkenswert wie Zuckerbergs Anpassung der Unternehmensstrategie von Meta an diesbezügliche politische Strömungen. Bei Bezos hingegen erweckte die Vorgeschichte rund um die "Washington Post" ebenfalls Aufmerksamkeit.

Darüber hinaus nahm Biden auch Bezug auf die künftige Präsidentschaft Trumps und mahnte mehr Klarheit im Verfassungsrecht an, um die Macht des Präsidenten im Zaum zu halten. Besonders die Frage der Immunität eines Präsidenten bei strafrechtlich relevanten Vergehen während seiner Amtszeit sieht Biden kritisch. Er erinnerte daran, dass die Macht des Präsidenten begrenzt sei und rief seine Landsleute erneut auf, demokratische Werte und Grundrechte zu schützen und zu bewahren.

Bidens Rede kam nach einem für ihn politisch herausfordernden Jahr, in dem er zunächst seinen Rückzug aus dem Wahlkampf und schließlich aus dem Amt ankündigte. Gleichzeitig konnte er mit der Bekanntgabe eines Waffenstillstands im Gaza-Konflikt einen diplomatischen Erfolg verbuchen. Rechtzeitig vor seinem Abschied präsentierte das Weiße Haus eine umfangreiche Übersicht über die politischen Errungenschaften Bidens. In seiner Abschiedsrede erklärte Biden, dass die nachhaltige Wirkung vieler seiner Entscheidungen erst in den kommenden Jahren spürbar werden wird. Trump, der Bidens Platz einnehmen wird, könnte jedoch versuchen, dessen politisches Erbe rückgängig zu machen.