09. Oktober, 2024

Politik

Biden verschiebt Deutschlandbesuch wegen Hurrikan „Milton“ – Was steckt dahinter?

US-Präsident Joe Biden hat seine geplante Deutschlandreise verschoben. Grund ist der Hurrikan „Milton“, der auf Florida zusteuert. Der Besuch wäre Bidens erster bilateraler Aufenthalt in Deutschland während seiner Amtszeit gewesen.

Biden verschiebt Deutschlandbesuch wegen Hurrikan „Milton“ – Was steckt dahinter?
US-Präsident Joe Biden musste seine geplante Deutschlandreise kurzfristig verschieben, da der Hurrikan „Milton“ mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 200 km/h auf Florida zusteuert.

Eigentlich hätte US-Präsident Joe Biden am Donnerstag für seinen ersten bilateralen Besuch als Staatsoberhaupt in Deutschland landen sollen. Doch die Pläne des 46. Präsidenten der USA wurden nun von einem unerwarteten Wetterphänomen durchkreuzt: Hurrikan „Milton“, der mit zerstörerischer Kraft auf die Westküste Floridas zusteuert, zwingt Biden dazu, seine Reise abzusagen.

Der zweite Hurrikan innerhalb weniger Tage fordert erneut das Eingreifen der US-Regierung – und macht die Bewältigung der Sturmschäden zur dringenden Priorität.

Erster bilateraler Besuch in Deutschland – abgesagt

Für die deutsche Politik war der Besuch Bidens als ein bedeutender Moment geplant. Seit seinem Amtsantritt hatte Biden Deutschland zwar mehrfach im Rahmen von internationalen Gipfeltreffen besucht, doch ein bilateraler Besuch blieb bisher aus.

Das geplante Treffen mit Bundeskanzler Olaf Scholz und Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier wäre daher ein diplomatischer Höhepunkt zum Abschluss seiner ersten Amtszeit gewesen. Zudem war ein Aufenthalt auf der US-Militärbasis in Ramstein vorgesehen, wo ein wichtiger Ukraine-Gipfel mit rund 50 NATO-Mitgliedsstaaten und weiteren Verbündeten stattfinden sollte.

Der Hurrikan „Milton“, der Floridas Westküste bedroht, hat jedoch für eine Verschiebung der Reise gesorgt. In einer Stellungnahme erklärte das Weiße Haus, dass auch die anschließende geplante Reise Bidens nach Angola vorerst nicht stattfinden werde. Ein neuer Termin für die Deutschlandreise wurde bisher nicht genannt.

Während „Milton“ auf Florida zurast, kämpfen die Anwohner noch mit den Schäden des letzten Sturms. Hurrikan „Helene“ hat schwere Zerstörungen hinterlassen, die Region ist noch weit von der Erholung entfernt.

Hurrikan „Milton“ trifft auf ein bereits angeschlagenes Florida

Der Hurrikan „Milton“ ist nicht der erste Sturm, der die USA in dieser Saison heimsucht. Erst vor knapp zwei Wochen sorgte Hurrikan „Helene“ für Verwüstungen im Norden Floridas. Die Aufräumarbeiten nach den Überschwemmungen und Zerstörungen sind noch im vollen Gange, während sich „Milton“ bereits nähert.

Mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 200 Kilometern pro Stunde wird er voraussichtlich am Mittwochabend auf die Küste treffen. Zwar haben Meteorologen prognostiziert, dass der Sturm etwas an Stärke verlieren könnte, doch die Gefahr bleibt bestehen.

Der geplante Ukraine-Gipfel in Ramstein ohne Joe Biden: Die Verschiebung seiner Deutschlandreise bedeutet, dass wichtige Gespräche mit europäischen Partnern zur Ukraine-Krise vorerst auf Eis gelegt werden müssen.

Die Entscheidung, seine Reise nach Deutschland abzusagen, ist für Biden nicht nur eine logistische Notwendigkeit, sondern auch eine politische. Bereits bei Hurrikan „Helene“ war er für seinen Umgang mit der Krise kritisiert worden. Besonders der republikanische Präsidentschaftskandidat Donald Trump hatte Biden und seine Vizepräsidentin Kamala Harris scharf angegriffen und ihnen vorgeworfen, nicht genug für die Betroffenen getan zu haben.

Was bedeutet die Verschiebung für die transatlantischen Beziehungen?

Auch wenn der Deutschlandbesuch nur verschoben und nicht abgesagt wurde, bleibt die Frage, wann Biden seine Reise nachholen kann. Die politische Landschaft in den USA wird von innenpolitischen Problemen dominiert, und die Lage in Europa, insbesondere in Bezug auf die Ukraine, erfordert die fortlaufende Abstimmung zwischen den transatlantischen Partnern.

In Berlin bedauert man die Verschiebung des Besuchs, wie Regierungssprecher Steffen Hebestreit erklärte, doch das Verständnis für Bidens Entscheidung ist groß. Angesichts der Lage in Florida sei es „vollkommen nachvollziehbar“, dass der Präsident zunächst die Situation in seinem Land in den Griff bekommen müsse.

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