US-Präsident Joe Biden nutzte seinen Abschiedsbesuch in Berlin, um Deutschland als einen der engsten und bedeutendsten Verbündeten der USA zu würdigen. Er dankte insbesondere der Bundesregierung für ihre Unterstützung der Ukraine und ihr Engagement im Kampf gegen Antisemitismus und für eine klare Haltung gegenüber dem Iran. Biden bedankte sich ebenfalls herzlich bei Bundeskanzler Olaf Scholz für dessen "Freundschaft". Vor ihrem Treffen stellten Biden und Scholz in gemeinsamen Statements ihre Solidarität mit der Ukraine heraus. Beide Länder sind die größten Unterstützer der Ukraine und planen, ihre Hilfe für das kriegsgebeutelte Land fortzusetzen. Scholz unterstrich, dass der russische Präsident Putin seinen Krieg nicht aussitzen werde. Der Vierergipfel mit Emmanuel Macron und Keir Starmer im Kanzleramt behandelte neben dem Ukraine-Krieg auch den Nahostkonflikt und den Iran. Biden sprach von "kompletter Übereinstimmung" unter den Teilnehmern. Es wurden Pläne zur weiteren Unterstützung der Ukraine diskutiert, wobei die Interessen des Völkerrechts und ein dauerhafter Frieden im Vordergrund stehen. Im Nahen Osten hoffen die Staatsoberhäupter auf einen Waffenstillstand in Gaza. Biden rief zu Frieden und einer besseren Zukunft in der Region auf, nachdem Israel den Tod eines Hamas-Führers bekannt gegeben hatte. Die Hoffnung auf eine Deeskalation bleibt jedoch ungewiss. Biden verblieb für rund 20 Stunden in Berlin, seine einzige bilaterale Reise nach Deutschland während seiner Amtszeit. Ursprünglich war ein Staatsbesuch geplant, der jedoch zu einer kürzeren Stippvisite schrumpfte. Biden wurde mit militärischen Ehren empfangen und erhielt von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier den höchsten Orden der Bundesrepublik. Ein geplanter Besuch des Holocaust-Mahnmals musste entfallen, doch Biden traf die 102-jährige Holocaust-Überlebende Margot Friedländer. Er betonte, dass demokratische Nationen wachsam gegen Antisemitismus und Extremismus bleiben müssten. Steinmeier würdigte Bidens Engagement für die transatlantische Partnerschaft. Biden lobte Deutschland für seine Führungsrolle und Solidarität mit der Ukraine. Kanzler Scholz verliert mit dem Ausscheiden Bidens im Januar seinen international engsten Verbündeten, was eine neue Phase der transatlantischen Beziehungen einleitet.