05. Oktober, 2024

Politik

Biden unter Druck: Demokraten fordern Rückzug

Biden unter Druck: Demokraten fordern Rückzug

In der Debatte um die Eignung von Joe Biden als Präsidentschaftskandidat spricht sich eine weitere Kongressabgeordnete für einen Rücktritt des Demokraten aus. Angie Craig, eine prominente Demokratin, veröffentlichte auf der Online-Plattform X eine Mitteilung, in der sie Bidens Rücktritt zugunsten einer neuen Führungsgeneration fordert. Craig lobt Bidens Engagement, betont jedoch, es stehe zu viel auf dem Spiel, um an ihm festzuhalten.

Craig ist bereits die fünfte Abgeordnete der Demokraten, die sich öffentlich gegen Biden positioniert. Zwei weitere Mitglieder des Repräsentantenhauses äußerten zudem Zweifel an Bidens Wahlsiegchancen gegen den republikanischen Herausforderer Donald Trump. Trotz eines kürzlichen TV-Interviews, in dem Biden versuchte, Zweifel auszuräumen, kommentierte David Axelrod, einst Chefstratege von Barack Obama, Bidens Haltung als "trotzigen Trugschluss".

In dem Interview mit ABC News-Journalist George Stephanopoulos zeigte sich der 81-jährige Biden unnachgiebig. Er betonte, dass ihn nur Gott zu einem Rücktritt bewegen könne und wies Forderungen nach einem kognitiven Test sowie negative Umfragewerte zurück. Biden verweigerte zudem eine tiefere Diskussion über die möglichen Auswirkungen auf die Mehrheiten im US-Kongress.

Vor der Präsidentenwahl im November, bei der auch viele Sitze im Parlament neu vergeben werden, wächst bei den Demokraten die Sorge vor einem republikanischen Sieg. Einige demokratische Abgeordnete äußern ihre Bedenken inzwischen öffentlich. Der interne Widerstand gegen Biden könnte sich in der bevorstehenden Sitzungswoche des Kongresses weiter zuspitzen.

Seit dem missglückten TV-Duell gegen Trump kämpft Biden an verschiedenen Fronten. Er versucht, durch zahlreiche Auftritte vor Publikum seine Kandidatur zu retten. Bei einem Wahlkampfauftritt in Pennsylvania betonte Biden die Notwendigkeit der Geschlossenheit innerhalb der Partei. Senator Chris Coons, ein enger Verbündeter Bidens, sagte in einem Interview, dass das jüngste Gespräch mit Parteikollegen konstruktiv und optimistisch gewesen sei. Bidens Wahlkampfteam betonte, Biden habe die Erwartungen übertroffen.

Donald Trump hingegen nutzt Bidens innerparteiliche Schwierigkeiten zu seinen Gunsten. Sarkastische Kommentare über Bidens Kampagne und ein Bezug zur Mafia-Serie "Die Sopranos" unterstreichen Trumps Spott. Obwohl Biden bereits die nötigen Delegiertenstimmen für die Nominierung gesammelt hat, bleibt unklar, ob er letztlich als Kandidat bestätigt wird.

Mit den kommenden Wochen steht der demokratischen Partei eine kritische Phase bevor. Sollte Biden das Handtuch werfen, müsste die Partei schnell einen Ersatzkandidaten finden. Der Parteitag der Demokraten, der vom 19. bis 22. August in Chicago stattfindet, könnte die Bühne für wichtige Entscheidungen bieten.