07. September, 2024

Politik

Biden und Trump buhlen um Netanjahu während USA-Besuch

Biden und Trump buhlen um Netanjahu während USA-Besuch

US-Präsident Joe Biden und sein republikanischer Gegenspieler Donald Trump planen getrennte Treffen mit dem israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu, der sich derzeit auf einer Reise durch die Vereinigten Staaten befindet. Am Mittwoch wird Netanjahu im Kongress in Washington sprechen, wobei die Beziehungen zwischen Biden und ihm aufgrund des andauernden Gaza-Konflikts angespannt sind.

Trump nutzte seine Plattform Truth Social, um das bevorstehende Treffen anzukündigen, was zunächst Verwirrung über das Datum auslöste. Ursprünglich hatte Trump Mittwoch genannt, später jedoch Donnerstag und schließlich auf Wunsch Netanjahus den Termin auf Freitag verschoben. In seinen Beiträgen betonte Trump seine Rolle als Friedensstifter während seiner ersten Amtszeit und kritisierte Kamala Harris, die mögliche Vizekandidatin Bidens, scharf.

Das Weiße Haus veröffentlichte kurz danach Bidens aktualisierten Terminplan, in dem das Treffen für Donnerstag vorgesehen ist. Bedingt durch Bidens Coronainfektion war lange unklar, ob die Begegnung zustande kommen würde. Biden machte sich am Dienstag auf den Weg zurück nach Washington, nachdem er sich in seinem Privathaus in Delaware isoliert hatte.

Netanjahu bereitet sich währenddessen auf seine Rede vor dem US-Parlament vor. Im Fokus steht der seit mehr als neun Monaten andauernde Gaza-Krieg. Israels Regierungschef wird von Angehörigen israelischer Geiseln begleitet, die auf eine Ankündigung Netanjahus bezüglich einer Waffenruhe und eines möglichen Austauschs von Gefangenen hoffen. Netanjahu zeigte sich bei einem Treffen mit den Angehörigen vorsichtig optimistisch, obwohl die Lage der rund 120 Geiseln, die noch im Gaza-Streifen vermutet werden, unklar ist.

Trumps Treffen mit hochrangigen Staatsgästen sorgt in der politisch angespannten Phase in den USA häufig für Aufmerksamkeit. Erst vor Kurzem empfing er den ungarischen Ministerpräsidenten Viktor Orban. Der Empfang Netanjahus inmitten des Wahlkampfs verstärkt das ohnehin hohe politische Interesse.