06. Januar, 2025

Wirtschaft

Biden stoppt milliardenschweren Kauf von U.S. Steel durch Nippon Steel

Biden stoppt milliardenschweren Kauf von U.S. Steel durch Nippon Steel

In einer überraschenden Entwicklung blockierte Präsident Joe Biden den geplanten Kauf von U.S. Steel durch den japanischen Stahlriesen Nippon Steel. Der Deal, der einen Wert von 15 Milliarden Dollar hatte, ist somit vorerst gescheitert, nachdem Biden bereits im März Bedenken geäußert hatte.

Die Entscheidung fiel nach der Unfähigkeit des Committee on Foreign Investment in the United States (CFIUS), einen Konsens über die möglichen nationalen Sicherheitsrisiken der Übernahme zu finden. Die Geschichte von U.S. Steel reicht tief in die Anfänge der amerikanischen Industrialisierung zurück und spiegelt die Entwicklung der Vereinigten Staaten zur Weltmacht wider.

U.S. Steel, gegründet durch die Fusion von Carnegie Steel und Federal Steel, war einst das größte Unternehmen der Welt und die erste Firma, die einen Marktwert von über einer Milliarde Dollar erreichte. Der Zusammenschluss zog seinerzeit die Kritik von Präsident Theodore Roosevelt auf sich, da er das Sherman Antitrust-Gesetz verletzt sah.

Trotz eines gescheiterten Versuchs der US-Regierung, U.S. Steel im Jahr 1911 zu zerschlagen, entwickelte sich das Unternehmen weiter und wurde Vorreiter im Bereich der vertikalen Integration, was ihm erlaubte, verschiedene Teile seiner Wertschöpfungskette zu kontrollieren.

In den 1930er Jahren modernisierte U.S. Steel seine Operationen und erweiterte während des Zweiten Weltkriegs seine Produktionskapazitäten erheblich, was der Firma erheblichen Einfluss und Relevanz verschaffte. Mit der Produktion von Stahl für Haushaltsgeräte, Fahrzeuge und Rüstungsbedarf florierte das Unternehmen.

Bis Mitte des 20. Jahrhunderts lieferte die USA etwa 40 Prozent der weltweiten Stahlnachfrage. Doch in den darauffolgenden Jahren kam es zu einem Rückgang der Stahlnachfrage und einem Anstieg des globalen Wettbewerbs, was den Anteil der US-Produktion erheblich minderte. Dadurch gingen nicht nur Marktanteile verloren, sondern auch die Notwendigkeit, mehr Stahl zu importieren, wurde offensichtlich.