06. Oktober, 2024

Politik

Biden setzt Offensive in Pennsylvania fort

Biden setzt Offensive in Pennsylvania fort

Präsident Joe Biden intensiviert am Sonntag seine Bemühungen um eine Wiederwahl mit zwei weiteren Wahlkampfauftritten in Pennsylvania, einem entscheidenden Swing-State. Mit Besuchen in Philadelphia und Harrisburg reagiert er auf den wachsenden Druck innerhalb seiner Partei, aus dem Rennen auszusteigen – Bedenken über sein Alter und seine geistige Fitness häufen sich unter Demokraten aus unterschiedlichen Lagern.

Pennsylvania, ein unverzichtbarer Staat für Bidens Bestreben, das Weiße Haus zu behalten, steht auf seiner Wahlkampfliste ganz oben. Philadelphia, die größte Stadt des Staates, gehört zu seinen bevorzugten Orten für Wahlkampfauftritte. Doch Umfragen zeigen, dass der ehemalige Präsident Donald J. Trump in Pennsylvania derzeit vorne liegt. Nach der durchschnittlichen Umfrage von FiveThirtyEight führt Trump mit etwa drei Prozentpunkten.

Während Biden Pennsylvania 2020 für sich entscheiden konnte, zieht nun auch Kaliforniens Gouverneur Gavin Newsom als wichtiger Unterstützer für ihn in den Wahlkampf, zuletzt in West-Pennsylvania und Bucks County, einem hart umkämpften Wahlkreis. Ursprünglich war ein Auftritt Bidens vor der National Education Association in Philadelphia geplant, den er jedoch aufgrund eines Streiks der mächtigen Bildungsgewerkschaft absagen musste. Stattdessen wird er am Sonntagmorgen eine Rede während eines Gottesdienstes in Nordwest-Philadelphia halten.

„Präsident Biden ist ein entschlossener Unterstützer von Gewerkschaften und wird keine Streikposten überqueren“, bekräftigte Lauren Hitt, eine Sprecherin von Bidens Wahlkampfteam. Am Nachmittag wird Biden in Harrisburg an einer Gemeindeveranstaltung mit Gewerkschaftsmitgliedern teilnehmen, begleitet von Gouverneur Josh Shapiro sowie den zwei demokratischen Senatoren Pennsylvanias, Bob Casey und John Fetterman.

Seine oft kritisierte Debattenleistung, bei der er den Faden verlor, hat dazu geführt, dass Biden sich weitgehend auf vorbereitete Reden vom Teleprompter konzentriert. Jüngst sorgten allerdings auch seine unklaren Äußerungen während zweier Radiointerviews und verwirrende Antworten in einem ABC News-Interview für Aufsehen.

Einige seiner Anhänger, wie der ehemalige Gouverneur von Nevada, Steve Sisolak, fordern, dass Biden sich mehr in der Öffentlichkeit ohne Teleprompter zeigt, um seine geistige Wachheit zu demonstrieren. „Er muss den Menschen zeigen, dass er es spontan kann und auf schwierige Fragen antwortet“, so Sisolak.

Trotz der wachsenden Zweifel hält Biden entschlossen an seiner Kandidatur fest und betonte am Freitag gegenüber ABC News, dass nur der „Allmächtige Herrgott“ ihn aus dem Rennen zwingen könnte.