In einer bedeutenden Wendung in der Welt des Stahls hat Präsident Joe Biden am Freitag den geplanten Verkauf von US Steel an das japanische Unternehmen Nippon Steel für 14 Milliarden Dollar wegen Bedenken zur nationalen Sicherheit blockiert. Diese Entscheidung bringt eine neue Unsicherheit für den ikonischen amerikanischen Stahlhersteller mit sich. Präsident Biden erklärte, dass eine derartige Übernahme einen der größten Stahlproduzenten Amerikas unter ausländische Kontrolle stellen würde, was Risiken für die nationale Sicherheit und kritische Lieferketten schaffe. Diese Aussage führte zu einem Rückgang der US Steel-Aktien um über 7 % im morgendlichen Handel. Die 124 Jahre alte Firma hatte den Großteil des Jahres 2024 damit verbracht, die Biden-Administration von dem Deal zu überzeugen. Der japanische Käufer Nippon Steel versprach zwar, den Namen US Steel und den Hauptsitz in Pittsburgh zu erhalten, konnte jedoch nicht die Bedenken hinsichtlich der Auswirkungen auf Gewerkschaftsarbeiter, inländische Lieferketten und die nationale Sicherheit der USA ausräumen. Die Gewerkschaft der Stahlarbeiter, United Steelworkers, war vehement gegen die Übernahme und argumentierte, dass sie schlecht für die Stahlarbeiter sei und die Fähigkeit Amerikas, Stahl zu produzieren, gefährden würde. Biden stimmte dieser Einschätzung zu und äußerte sich erneut rauflustig gegen die Übernahme, ein weiteres Beispiel für den protektionistischen Kurs in Washington, der von beiden politischen Lagern befürwortet wird. Schon während seiner Präsidentschaftskampagne äußerte sich Biden öffentlich gegen den Deal. Präsidenten-Elekt Donald Trump sprach sich ebenfalls gegen die Akquisition aus und versprach, das Geschäft zu blockieren. Das Committee on Foreign Investment in the United States (CFIUS) hatte die Übernahme monatelang auf nationale Sicherheitsrisiken überprüft, kam jedoch zu keinem Konsens, bevor es einen Bericht an Biden weiterleitete. In einem neuen Exekutivbefehl forderte Biden am Freitag, dass die Unternehmen die geplante Übernahme innerhalb von 30 Tagen aufgeben müssen, es sei denn, CFIUS verlängert die Frist. Berichten zufolge planen US Steel und Nippon juristische Schritte, falls Biden den Deal formal blockiert. Ob US Steel einen neuen Käufer suchen wird, bleibt unklar. "Es war ein hochpolitischer Prozess", sagte Josh Spoores, Stahl-Analyst bei CRU North America, im Gespräch mit Yahoo Finance.