Das Weiße Haus plant, die wirtschaftlichen Daumenschrauben gegen Russland weiter anzuziehen und den Fokus auf die Ölumsätze des Landes zu legen. Im Zentrum steht eine begründete Maßnahme gegen Tanker, die russisches Rohöl transportieren. Diese Schiffe, vielerorts als „Schattenflotte“ bekannt, agieren oft außerhalb der vorgegebenen Preisgrenze von 60 Dollar pro Barrel, die westliche Staaten wie die G7, die EU und Australien im Jahr 2022 eingeführt hatten. Präsident Biden strebt eine stärkere Unterstützung der Ukraine an, bevor der designierte Präsident Donald Trump das Amt übernimmt, dessen Haltung zu Sanktionen bisher unklar bleibt. Experten äußern Bedenken zur Sicherheit der alternden Schiffe, die möglicherweise Umweltrisiken bergen. Seit Beginn des Ukraine-Krieges im Februar 2022 hat die US-Regierung zahlreiche dieser Tanker sanktioniert, um die Finanzierungsmöglichkeiten Russlands zu reduzieren. Trotz dieser Maßnahmen hat Moskau seinen Ölverkauf verstärkt nach China und Indien verlagert, wo man bereit war, die billigeren Angebote anzunehmen. Ein mutmaßlich umfassendes Sanktionspaket soll kommen. Geplant sind neben den Maßnahmen gegen die Schiffe womöglich auch Restriktionen gegen Individuen, die den Handel jenseits der Preisobergrenze betreiben. Finanzministerin Janet Yellen schloss weitere Sanktionen gegen chinesische Banken nicht aus, um die russischen Einnahmen einzuschränken. Das Finanzministerium reagierte bislang nicht sofort auf Anfragen. Zuvor hatte es bereits westliche maritime Dienste für Öltransporte bei Verstößen gegen die Preisgrenze verboten.