Die Regierung von Joe Biden hat ihre erste verpflichtende Förderung im Rahmen des Chips and Science Act abgeschlossen: Ein Zuschuss in Höhe von 123 Millionen US-Dollar an Polar Semiconductor, der laut Regierungsangaben die Produktionskapazität des Unternehmens in den USA innerhalb von zwei Jahren verdoppeln könnte.
Nach der Vorstellung einer vorläufigen Finanzierungsvereinbarung mit Polar Semiconductor im Mai, durchliefen die US-Beamten eine gründliche Prüfung und führten zusätzliche Verhandlungen, um zu einer endgültigen Übereinkunft zu gelangen. Polar, ansässig in Bloomington, Minnesota, stellt Chips für verschiedenste Anwendungen her, von Autos bis hin zu Klimaanlagen.
Die Auszahlung der Mittel erfolgt schrittweise, sobald das Unternehmen festgelegte Meilensteine erreicht. Noch bleibt unklar, wann genau dies der Fall sein wird und welche spezifischen Vorgaben dies umfassen. Ein hochrangiger Verwaltungsbeamter der Biden-Administration äußerte jedoch, dass die Ausschüttung der Gelder in naher Zukunft beginnen sollte – und das sowohl für dieses Projekt als auch für andere.
Laut der US-Handelsministerin Gina Raimondo markiert die Ankündigung vom Dienstag eine "neue Phase" für den Chips Act, der 2022 als wegweisendes Gesetz verabschiedet wurde und Milliarden von Dollar für Zuschüsse, Darlehen und Steuervorteile bereitstellt, um die amerikanische Halbleiterproduktion wiederzubeleben. Jetzt kommen diese Mittel endlich zur Auszahlung.
Unternehmen wie Intel und Taiwan Semiconductor Manufacturing haben Investitionen von rund 400 Milliarden US-Dollar in US-Projekte angekündigt, als Reaktion auf die neuen Anreize. Inzwischen ist der Bau an zahlreichen Standorten im ganzen Land im Gange. Die US-Regierung hat bereits mehr als 35 Milliarden US-Dollar an Zuschüssen für die Unterstützung von 26 dieser Standorte zugewiesen.
Die USA machen gute Fortschritte bei der Finalisierung weiterer Zuschüsse, sagte der Verwaltungsbeamte, der die Presse vor der offiziellen Bekanntgabe über Polar unter der Bedingung der Anonymität informierte. Dennoch steigt die Ungeduld bei den Unternehmen – besonders bei Intel, das erhebliche finanzielle Einbußen hinnehmen muss und die Regierung auffordert, schnellstmöglich fast 20 Milliarden US-Dollar an Anreizen bereitzustellen. Die Förderung für Intel und andere Unternehmen ist als Rückerstattung strukturiert, die ausgezahlt wird, sobald Projekte Fortschritte machen.
Einige durch den Chips Act unterstützte Standorte haben bereits Meilensteine erreicht, die sie zur Finanzierung qualifizieren, sobald die Zuschüsse finalisiert sind, sagte der Beamte. Diese Meilensteine werden nicht öffentlich gemacht, da sie vertrauliche Geschäftsinformationen wie Technologieentwicklungen und Baupläne betreffen. Die Regierung plant jedoch, die Vergabe der Mittel öffentlich bekannt zu geben.
Polars Einrichtung in Minnesota wird mehr als 160 Bau- und Fertigungsarbeiter beschäftigen, die Chips mit wichtigen militärischen Anwendungen herstellen werden. Das Projekt wird insgesamt 525 Millionen US-Dollar kosten.