Wir alle kennen sie, die kleinen Kunststoff-Gegenstände, die so selbstverständlich unseren Alltag bereichern – seien es die legendären BIC Kugelschreiber oder die allgegenwärtigen Einwegfeuerzeuge. Immerhin hat BIC doch die Kugelschreiber erfunden?
In der vergangenen Woche haben wir uns bei InvestmentWeek in diese alltäglichen Helden vertieft, woraufhin zahlreiche Hörer neugierig nachfragten: Wie steht es eigentlich um die Aktie des französischen Unternehmens Societe BIC?
Ein Blick auf den Aktienkurs sagt mehr als tausend Worte: Schleppend. Aber mit Dividende ganz brauchbar (3,44 % Dividendenrendite).
Diese Frage erweist sich als weit mehr als nur ein Streicheln der Kapitalmarkt-Neugier. Sie führt uns in die Tiefen eines Unternehmens, das sich trotz des Trends gegen Einwegplastik weiterhin auf dem Markt behauptet.
BIC Cristal Kugelschreiber ist legendär
Dabei ist der legendäre BIC Cristal Kugelschreiber, ein Produkt, das wohl die meisten von uns schon einmal in der Hand gehalten haben, das Herzstück der Firma. Gegründet 1950, revolutionierte dieser Kugelschreiber die Schreibwelt – ein erschwingliches, effizientes Schreibgerät für jedermann.
Doch hinter diesem scheinbar simplen Schreibwerkzeug verbirgt sich eine faszinierende Unternehmensgeschichte. Gegründet von Marcel Bich, einem französischen Tüftler und Geschäftsmann, wurde BIC zu einem Synonym für preiswerte, zuverlässige Schreibgeräte. Über 100 Milliarden BIC Kugelschreiber haben seitdem das Licht der Welt erblickt – eine Strecke, die ausreichen würde, um mehrfach den Globus zu umspannen.
Die wahre Kunst von BIC liegt jedoch in der Simplizität: Billiges Plastik, kombiniert mit einem kultigen Design. Dieses Rezept übertrug das Unternehmen auch auf andere Produkte wie Einwegfeuerzeuge und -rasierer.
Doch trotz des kreativen Brandings – "Flame for Live", "Human Expression", "Blade Excellence" – ringt BIC mit dem Zeitgeist, der sich gegen Einwegplastik wendet.
Schaut man auf die Finanzen, präsentiert sich BIC als solider Wirtschaftsakteur. Das Unternehmen erwirtschaftet seit über zwei Jahrzehnten stetig Gewinne und behält eine gesunde Netto-Umsatzrendite bei.
Die Dividendenrendite liegt bei ansehnlichen 3,44 Prozent, unterstützt durch eine stabile Cashflow-Situation und eine beachtliche Barreserve. Trotz dieser soliden Finanzlage erlebte der Aktienkurs in den letzten Jahren einen Rückgang, was Fragen zur Zukunftsfähigkeit und Innovationskraft des Unternehmens aufwirft.
BICs Produktportfolio mag nicht als glamourös gelten, doch seine Beständigkeit in einer sich schnell verändernden Welt kann nicht geleugnet werden.
Die Bewertung der Aktie erscheint mit dem Zehnfachen des Gewinns günstig, doch es fehlt an einem klaren Katalysator, der eine Aufwärtsbewegung des Kurses rechtfertigen könnte. Investoren, die nach einem vermeintlich sicheren Hafen suchen, könnten bei einem Kurs unter 50 Euro durchaus einen zweiten Blick riskieren.
Der Datenanbieter Eulerpool Research Systems schreibt zu Societe BIC wie folgt:
BIC ist ein Unternehmen mit einem starken Fokus auf Qualität und erschwingliche Preise. Die Idee ist, gute Qualität zu einem erschwinglichen Preis anzubieten, damit jeder Zugang zu hochwertigen Produkten hat. Das Unternehmen hat sich in den letzten Jahren auf Nachhaltigkeit konzentriert und versucht, Produkte herzustellen, die umweltfreundlicher sind. BIC hat ein engagiertes Team von Wissenschaftlern, die ständig daran arbeiten, die Produkte zu verbessern und neue Produkte zu entwickeln. Die Philosophie von BIC ist es, Produkte herzustellen, die länger halten als andere und dadurch Abfall reduzieren.
Wir denken, dass BIC durchaus ein solides Qualitätsunternehmen sein kann. Mit ordentlicher Dividende. Kein schneller Verzehnfacher. Sondern ein langweiliger, solider Dividendenzahler aus Frankreich.