BHP und die Rückkehr der Übernahmegedanken: Überraschende Entwicklungen im Minensektor

Die australische Bergbaugesellschaft BHP könnte ihre ehrgeizigen Pläne, den in Johannesburg ansässigen Rivalen Anglo American zu übernehmen, wieder aufleben lassen. In der vergangenen Woche traf BHP-CEO Mike Henry gemeinsam mit Entwicklungschefin Catherine Raw hochrangige Regierungsvertreter in Südafrika. Diese Begegnungen heizen Spekulationen an, dass BHP eine neue Offensive plant, nachdem der erste Übernahmeversuch über 39 Milliarden Pfund im Mai scheiterte. Catherine Raw, die seit April für BHP arbeitet und maßgeblich an Fusionen und Übernahmen beteiligt ist, traf sich mit der staatlichen Public Investment Corporation (PIC), dem zweitgrößten Anteilseigner von Anglo mit einem 7,5-prozentigen Anteil. Das südafrikanische Interesse an BHP ist ebenfalls bedeutend, da die Regierung 3,7 Prozent der Anteile hält. Der mögliche Zeitpunkt für ein neues Gebot wäre nach Ende der Stillhaltefrist am 29. November. Obwohl keine endgültige Entscheidung getroffen wurde, scheint ein mögliches Angebot in der Bergbauwelt fast ein "offenes Geheimnis" zu sein. BHP lehnte einen Kommentar zu den Spekulationen ab. Ein überarbeiteter Übernahmeversuch könnte BHP als führenden Kupferproduzenten positionieren und Henrys Vermächtnis als CEO stärken. Um jedoch die Deal-Dynamik zu ihren Gunsten zu nutzen, könnte BHP abwarten, bis Anglo den Verkauf von Geschäftsteilen abgeschlossen hat, darunter südafrikanische Platinminen und das De Beers Diamantgeschäft. Dies könnte allerdings auch andere Bieter auf den Plan rufen. Die anfängliche Offerte führte bereits in der Vergangenheit zu politischen Spannungen in Südafrika, als Anglo aufgefordert wurde, seine südafrikanischen Eisen- und Platingeschäfte auszugliedern. BHPs CFO Vandita Pant betonte zuletzt die finanziellen Maßstäbe, die das Unternehmen für solche Entscheidungen anlegt. Angesichts der britischen Übernahmeregelungen verbleiben BHP nur wenige Alternativen für den nächsten Schritt im Hinblick auf Anglo, es sei denn, ein Konkurrent sorgt für neue Impulse auf dem Spielfeld.