BHP hält Optionen offen: Erwerb von Anglo American bleibt in der Schwebe

Bei der jährlichen Hauptversammlung von BHP in Brisbane unterstrich Chairman MacKenzie, dass der angestrebte Erwerb von Anglo American als nicht zwingend angesehen wurde. Er erklärte, dass die Aktionäre von Anglo American dem Vorschlag skeptisch gegenüberstanden und man sich nun auf andere Projekte konzentriere. Gleichzeitig stellte BHP klar, dass diese Äußerungen keine förmliche Rücknahme des Angebots gemäß britischer Übernahmeregelungen darstellen sollten. Nach Rücksprache mit dem britischen Übernahmepanel bestätigte BHP, dass MacKenzies Ausführungen nicht als offizielles „No-Offer“-Statement interpretiert werden, wodurch die Möglichkeit eines zukünftigen Angebots weiter besteht. Ziel des ursprünglich im April unterbreiteten Angebots von BHP war der Zugang zu den lukrativen Kupferressourcen von Anglo in Südamerika, die angesichts der rasanten Preisanstiege des Metalls in 2023 attraktiv erscheinen. Dennoch erwies sich die Übernahme als kompliziert, insbesondere aufgrund der Vermögenswerte von Anglo in Südafrika, die regulatorische Herausforderungen aufwarfen. Da der Deal bislang nicht zustande kam, setzt BHP nun verstärkt auf seine bestehenden Assets und plant die Erweiterung der Olympic Dam Mine in Südaustralien sowie der Escondida Mine in Chile. Doch auch diese heimischen Vorhaben stehen vor Herausforderungen, da die steigenden Lohnkosten in der australischen Bergbauindustrie die Betriebskosten belasten könnten. In Brisbane sorgten hunderte Arbeiter mit Protesten für Aufmerksamkeit und richteten sich gegen die Haltung von BHP zu neuen Arbeitsgesetzen. Trotz dieser innenpolitischen Spannungen gelang BHP ein strategischer Vorstoß nach Südamerika. Im Juli wurde ein Übernahmeangebot für Filo Corp bekannt gegeben, welches durch ein Joint Venture mit Lundin Mining realisiert werden soll. BHP investiert 2 Milliarden Dollar für eine 50%ige Beteiligung an den Kupferprojekten Filo del Sol und Josemaria. Die aktuelle Frist für ein neues Angebot für Anglo American endet am 29. November.