26. November, 2024

Technologie

Besseres Handynetz: FDP fordert Negativauktion zur Schließung von 4G-Funklöchern

Besseres Handynetz: FDP fordert Negativauktion zur Schließung von 4G-Funklöchern

Um die schlechte Netzabdeckung in entlegenen Gebieten zu verbessern, schlägt die FDP im Bundestag ein neues Verfahren vor. Statt einer herkömmlichen Auktion, bei der das Unternehmen mit dem höchsten Gebot den Zuschlag bekommt, soll es eine sogenannte Negativauktion geben. Dabei geht es nicht um das höchste Gebot, sondern darum, wer die geringsten finanziellen Unterstützungen benötigt.

Laut Maximilian Funke-Kaiser, dem digitalpolitischen Sprecher der FDP-Fraktion, soll dieses Verfahren einen Lückenschluss im Mobilfunk ermöglichen. Die Idee ist simpel: Die Telekommunikationsanbieter, die bereit sind, die 4G-Funklöcher zu schließen, werden bei der Vergabe von Frequenznutzungsrechten finanziell entlastet. Statt Geld aus dem Staatssäckel zu verwenden, sollen die Anbieter Gebühren zahlen, um ihre bestehenden Nutzungsrechte um weitere fünf Jahre zu verlängern. Diese Gebührensumme würde dementsprechend sinken, wenn sich die Anbieter zudem zur Schließung der Funklöcher verpflichten.

Die Deutsche Telekom, Vodafone und Telefónica (O2), die derzeit die etablierten Netzbetreiber in Deutschland sind, müssten nur insgesamt etwa 600 Millionen Euro zahlen, anstatt bei einer erneuten Auktion vermutlich mehr ausgeben zu müssen. Auf diese Weise könnte der Bund zwar weniger Gebühren einnehmen, jedoch könnten mehr entlegene Gegenden mit gutem Mobilfunk versorgt werden.

Die Idee einer Negativauktion im Mobilfunk ist nicht neu, wurde jedoch bisher noch nicht umgesetzt. Das neue Verfahren würde dazu beitragen, das 4G-Funkloch in Deutschland zu schließen und die Netzabdeckung in entlegenen Gebieten zu verbessern.

Im Oktober 2023 gab es laut Angaben der Bundesnetzagentur 4G-Funklöcher auf 2,5 Prozent der Fläche Deutschlands. Zusätzlich zu den Funklöchern gibt es 16 Prozent sogenannte graue Flecken, in denen nur einer oder zwei der etablierten Netzbetreiber vertreten sind. In solchen Gegenden ist die Datenübertragung oft nicht ausreichend. Auf 0,2 Prozent der Landesfläche gibt es sogar reine Funklöcher, in denen nicht einmal der Funkstandard 2G verfügbar ist.

Die Vorschläge der FDP könnten dazu beitragen, diese Probleme anzugehen und eine bessere Netzabdeckung in Deutschland zu gewährleisten.