Die jüngsten Ereignisse in Amsterdam werfen ein beunruhigendes Licht auf die gesellschaftlichen Spannungen in Europa. Attacken auf Anhänger von Maccabi haben Erinnerungen wachgerufen, die viele für überwunden gehalten hatten. Nach dem Ende der Schoa vor knapp 80 Jahren erleben wir ein Wiederaufleben von Angst und Unsicherheit. Ein ernstes Problem stellt dar, dass einige Gruppen, die sich offiziell als weltoffen definieren und den "propalästinensischen" Diskurs vertreten, diese Unsicherheiten zu akzeptieren scheinen. Diese Haltung verleiht einer Berechtigung von Gewalt irrtümlicherweise Raum, statt aktiv zur Beruhigung der Lage beizutragen. Es ist von zentraler Bedeutung, unabhängig von der individuellen politischen Meinung im Nahostkonflikt, dass keine Form von politischer Positionierung als Rechtfertigung für Gewalt genutzt wird. Europa darf nicht zu einem Schauplatz für Konflikte werden, die eigentlich anderswo gelöst werden sollten.