05. Dezember, 2024

Politik

Besorgniserregende Eskalation: Angriffe im Gazastreifen heizen den Konflikt an

Besorgniserregende Eskalation: Angriffe im Gazastreifen heizen den Konflikt an

Panzer und Luftstreitkräfte Israels weiteten ihre Operationen im südlichen Gazastreifen dramatisch aus, was zu erheblichen zivilen Verlusten führte. Nach Berichten palästinensischer Sanitäter starben dabei mindestens 20 Menschen. Infolge neuer Evakuierungsbefehle, die am Vortag erlassen wurden, rückten israelische Panzer in den nördlichen Teil des Gebiets Khan Younis vor. Unter Beschuss der schweren Artillerie suchten viele Familien Schutz in der westlich gelegenen, humanitären Zone Al-Mawasi. In zentralen Gebieten des Gazastreifens forderten drei Luftangriffe das Leben von 11 Menschen, darunter befanden sich sechs Kinder sowie ein Sanitäter. Weitere zivile Opfer fielen vor einer Bäckerei. Zusätzlich starben neun Personen bei Panzerbeschuss nahe Rafah an der Grenze zu Ägypten. Ein wiederkehrender Brennpunkt ist das Kamal Adwan Krankenhaus in Beit Lahiya, das bereits am fünften Tag in Folge unter Beschuss steht. Der Krankenhausdirektor Hussam Abu Safiya berichtete von schwerwiegenden Verletzungen seines Personals und hob die Dringlichkeit der Lage hervor. Bewohner mehrerer Städte seien von den gezielten Zerstörungen ihrer Wohnhäuser betroffen, was laut palästinensischen Quellen einem Versuch des israelischen Militärs gleichkomme, die nördlichen Randgebiete von Gaza zu entvölkern. Das israelische Militär bestreitet solche Vorwürfe und betont, dass die Aktionen gegen eine erneute Gruppierung der Hamas-Kämpfer gerichtet seien. Der anhaltende Konflikt folgte auf einen Angriff der Hamas auf israelische Grenzgemeinschaften, bei dem zahlreiche Menschen getötet und über 250 als Geiseln genommen wurden. Seither sind über 44.400 Palästinenser infolge der Militärkampagne Israels ums Leben gekommen. Während das Abkommen mit der libanesischen Gruppe Hisbollah zu einem Waffenstillstand geführt hat, bleibt die Lage in Gaza unverändert angespannt. Ein einwöchiger Waffenstillstand im letzten Jahr stellte bisher die Ausnahme dar.