24. September, 2024

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Bernstein sieht Risiken für GM-Aktie: Downgrade trotz Rekordkursgewinn

Bernstein sieht Risiken für GM-Aktie: Downgrade trotz Rekordkursgewinn

Die Analysten von Bernstein haben General Motors (GM) nach einem sprunghaften Anstieg der Aktienkurse mit Vorsicht bewertet. Seit November des vergangenen Jahres sind die GM-Aktien um über 85 % gestiegen, was Anlegern Grund zur Freude gab. Doch der führende Analyst Daniel Roeska warnt nun vor diversen Gegenwinden, die die weitere Entwicklung der Aktie hemmen könnten.

In einem aktuellen Bericht stufte Bernstein die GM-Aktie von "Outperform" auf "Market Perform" herab und senkte das Kursziel leicht von 54,50 auf 53 Dollar. Entsprechend verzeichnete die Aktie am Montagmorgen einen Rückgang von über 2 % im frühen Handel.

Ein 10-Milliarden-Dollar-Aktienrückkaufprogramm und ein offenes Rückkaufprogramm in Höhe von 6 Milliarden Dollar hatten die Aktie über das Jahr unterstützt. Doch der positive Effekt war von kurzer Dauer. In einer als "Let's wait and see" betitelten Notiz brachte Roeska seine Bedenken hinsichtlich der Wirtschaftslage, der Produktentwicklung im Bereich der Elektrofahrzeuge und der kurzfristigen Kapitalbedarfe zum Ausdruck.

Roeska deutete an, dass GM zusätzliche Kapitalanforderungen während des Capital Markets Day im Oktober bekannt geben könnte. Insbesondere die hohen Lagerbestände in den USA könnte Preisnachlässe in den Jahren 2025 erforderlich machen, was die Rentabilität beeinträchtigen dürfte.

Darüber hinaus könnte der Produktionsaufschwung für E-Fahrzeuge bei GM schleppend verlaufen. Das Ziel von 200.000 produzierten E-Fahrzeugen in Nordamerika 2024 sei wohl nicht zu erreichen, so Roeska. Er geht davon aus, dass GM seine BEV-Prognosen weiter senkt, was die variable Profitabilität und die EBIT-Ziele verzögern könnte.

Besonders bedeutend ist der bevorstehende Investoren-Tag von GM am 8. Oktober. Neben den Updates zur Produktentwicklung besteht laut Roeska auch Besorgnis über die steigende Kapitalnutzung und Kapitalrückflüsse an die Aktionäre.

Nicht zuletzt müsse GM signifikante Investitionen tätigen, um die Zusammenarbeit mit Hyundai im Bereich Hybridfahrzeuge voranzutreiben. Dieser Kapitalaufwand könnte den freien Cashflow schmälern und die geplanten Kapitalrückflüsse an die Aktionäre belasten.

Weitere Investitionen betreffen die nächste Generation von Elektrofahrzeugen auf GMs Ultium-Plattform sowie das autonome Fahrprogramm von Cruise, das das Unternehmen allein finanziert. All diese Faktoren tragen zu Bernsteins Entscheidung bei, die GM-Aktie herabzustufen und das Kursziel auf 53 Dollar zu senken.

Parallel dazu gibt es jedoch auch optimistische Stimmen. Die Analysten von HSBC bezeichneten GM am Montag als ihre Top-Wahl unter den großen drei US-Autobauern, Ford (F) und Stellantis (STLA). HSBC bekräftigte seine Kaufempfehlung für GM und erhöhte das Kursziel von 56 auf 58 Dollar. Ford und Stellantis hingegen mussten aufgrund drohender Arbeitskämpfe Abwertungen hinnehmen; HSBC hielt die Bewertungen beider auf "Halten".