18. November, 2024

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Berkshire Hathaway setzt auf Verkauf: Überraschendes Manöver bei Ulta Beauty

Berkshire Hathaway setzt auf Verkauf: Überraschendes Manöver bei Ulta Beauty

Warren Buffetts Investmentgesellschaft Berkshire Hathaway hat im dritten Quartal dieses Jahres fast alle Anteile am US-Kosmetikriesen Ulta Beauty verkauft, nachdem sie erst im Vorquartal Aktien im Wert von über 266 Millionen Dollar erworben hatte. Dieser Schachzug überrascht Marktbeobachter, denn Buffetts Anlagestrategie ist bekannt für ihre Langfristigkeit. Unternehmen wie Coca-Cola, American Express oder Moody's befinden sich seit Jahrzehnten im Portfolio des Investment-Gurus, der einmal betonte, seine bevorzugte Haltedauer sei „für immer“, wenn die Rahmenbedingungen stimmen.

Warum nahezu die gesamte Ulta-Beteiligung abgestoßen wurde, bleibt unklar. Ein Blick auf den oft als Branchenfavorit gehandelten Kosmetikhändler zeigt jedoch, dass das Unternehmen kürzlich mit Schwierigkeiten zu kämpfen hat. Trotz seines bisherigen Erfolgs musste Ulta im Frühjahr die Prognose nach unten korrigieren, was zu einem Kursabsturz führte und den Titel in das Value-Aktien-Segment drückte, das Buffett tendenziell anzieht.

Derzeit wird Ulta mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von weniger als 15 gehandelt, was angesichts der beeindruckenden Wertsteigerung von mehr als 1.100% seit dem Börsengang im Jahr 2007 ein attraktiver Preis ist. Der Boom nach der Pandemie und die Rückkehr zu gesellschaftlichen Aktivitäten kurbelten die Nachfrage an, doch in diesem Jahr verlangsamt sich das Wachstum. Die Verkaufszahlen normalisieren sich, und Branchexperten erwarten, dass sie sich auf einstellige Zuwachsraten, wie sie in den 2010er Jahren üblich waren, einpendeln.

Die jüngste Bilanz für das zweite Quartal, das am 3. August endete, zeigt eine 1,2%ige Abnahme der vergleichbaren Ladenverkäufe und ein mageres Umsatzwachstum von nur 1% auf 2,55 Milliarden Dollar. Bei schrumpfenden Gewinnmargen und steigenden administrativen Ausgaben fällt auch der operative Gewinn geringer aus, was sich im sinkenden Gewinn pro Aktie widerspiegelt. Hinzu kommt ein verschärfter Wettbewerb im Markt, da in den letzten drei Jahren über 1.000 neue Vertriebspunkte eröffnet wurden.