Warren Buffett hat wieder geliefert – zumindest teilweise. Die jüngsten Quartalszahlen von Berkshire Hathaway zeigen ein zwiespältiges Bild: Während das Unternehmen weiterhin auf beeindruckenden Umsatzniveaus operiert, ist der Gewinn merklich zurückgegangen.
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Das EPS fiel von 17,36 auf 9,13 US-Dollar, was einem Rückgang von fast 50 % entspricht. Dennoch übertraf die Holding damit die Markterwartungen deutlich. Analysten hatten lediglich mit einem Ergebnis je Aktie von 4,62 US-Dollar gerechnet.
Gewinneinbruch, aber keine Krise?
Blickt man auf das Gesamtjahr 2024, wird das Bild noch klarer: Der Gewinn je Aktie sank von 44,27 auf 41,27 US-Dollar. Gleichzeitig legte der Umsatz leicht auf 371,43 Milliarden US-Dollar zu (Vorjahr: 364,48 Milliarden US-Dollar), blieb aber hinter den Prognosen von 371,95 Milliarden US-Dollar zurück. Die Aktie reagierte mit einem leichten Rückgang von 0,64 % auf 478,74 US-Dollar.
Warum fallen die Gewinne?
- Gestiegene Zinsen und Inflation – Berkshire Hathaway hält Milliarden in liquiden Mitteln, profitiert also von höheren Zinsen. Doch steigende Finanzierungskosten für Beteiligungen könnten den Gewinn belasten.
- Schwäche in wichtigen Beteiligungen – Unternehmen wie Apple, einer der größten Bestandteile des Portfolios, sahen zuletzt Kursschwankungen und niedrigere Margen.
- Rückläufige Versicherungsgewinne – Während Berkshire’s Versicherungssparte oft als stabilisierender Faktor gilt, sind Schäden durch Naturkatastrophen oder steigende Schadenersatzforderungen nicht ausgeschlossen.
- Weniger Deals und Aktienrückkäufe – Buffett ist bekannt für sein zurückhaltendes Vorgehen bei Investitionen. Mangelnde große Akquisitionen könnten die Wachstumsdynamik ausbremsen.
Langfristig weiter stark?
Obwohl der Gewinnrückgang beunruhigend klingt, ist Berkshire Hathaway finanziell in einer außergewöhnlich starken Position. Mit über 150 Milliarden US-Dollar an Cash-Reserven besitzt Buffett enorme Feuerkraft für zukünftige Deals. Anleger setzen darauf, dass er erneut im richtigen Moment zuschlagen wird – wie schon in früheren Krisen.
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