Dramatischer Anstieg der Pflegebedürftigen
Zu Beginn des Jahres 2025 könnten Millionen Deutsche tiefer in die Tasche greifen müssen. Die Pflegeversicherungsbeiträge stehen vor einer erneuten Anhebung.
Der rapide Anstieg der Pflegebedürftigen und die festgefahrenen politischen Diskussionen werfen dunkle Schatten auf die finanzielle Zukunft der Sozialversicherung.
Finanzielle Engpässe unvermeidbar
Deutschlands demografische Entwicklung lässt die Alarmglocken schrillen: Die Zahl der Pflegebedürftigen steigt unaufhörlich.
Aktuelle Prognosen deuten darauf hin, dass die notwendigen Finanzmittel der Pflegekassen bereits im ersten Quartal 2025 für weniger als einen Monatsbedarf ausreichen könnten.
„Schätzungen zufolge wird sich die Anzahl von Menschen mit Demenz in Zukunft weiter stark erhöhen, sollte kein Durchbruch in Therapie und Prävention erzielt werden“, sagte die stellvertretende MDK-Bundesvorstandsvorsitzende Carola Engler.
Diese prekäre Lage macht eine Beitragserhöhung der Pflegeversicherung schon zu Beginn des Jahres unausweichlich.
Politische Pattsituation verschärft die Krise
Karl Lauterbach, Bundesgesundheitsminister, sieht in dieser Legislaturperiode keine Chance mehr für eine grundlegende Reform der Pflegeversicherung.
Die Differenzen innerhalb der Koalitionspartner haben zu einer politischen Sackgasse geführt. Währenddessen wächst die Zahl der Pflegebedürftigen kontinuierlich weiter, verstärkt durch eine Zunahme von Demenzerkrankungen.
Die Schätzungen gehen davon aus, dass sich diese Tendenz ohne bedeutende medizinische Durchbrüche in den kommenden Jahren noch verstärken wird.
Finanzen am Limit: Notwendigkeit harter Entscheidungen
Die finanziellen Aussichten sind düster. Nachdem der Bundesgesundheitsminister bereits eine drastische Zunahme der Pflegefälle ankündigte, bestätigen die Krankenkassen den Trend: Im vergangenen Jahr stieg die Zahl der Pflegebedürftigen um etwa 35.000 – ein deutlich höherer Anstieg als in den Jahren zuvor.
Innovative Lösungen gefordert
Der Verband der Ersatzkassen in NRW (VdEK) und andere Experten fordern nun konkrete Schritte, um die finanzielle Last zu verteilen und langfristige Lösungen zu erarbeiten.
Unter anderem wird die Einbeziehung privater Pflegeversicherer in einen Finanzausgleich diskutiert, was jährlich bis zu zwei Milliarden Euro einsparen könnte.
Zudem wird die Möglichkeit einer finanziellen Entlastung durch Steuermittel für die Beiträge pflegender Angehöriger ins Spiel gebracht, was weitere 3,7 Milliarden Euro freisetzen könnte.
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