Die ikonische britische Automobilmarke Bentley hat ihre ehrgeizigen Pläne, bis 2030 vollständig auf Elektroantriebe umzusteigen, um fünf Jahre verschoben. Der neue Zeitrahmen sieht nun vor, dass die komplette Modellpalette bis zum Jahr 2035 elektrisch betrieben sein soll. Grund hierfür ist eine bislang schleppende Nachfrage nach Elektromodellen, die hinter den Erwartungen der Branche zurückbleibt. Erst kürzlich wurde der Marktstart des ersten elektrischen Fahrzeugs Bentleys, ursprünglich ein Gran Turismo und nun auch als luxuriöses urbanes SUV angekündigt, von 2025 auf 2026 verschoben. Frank-Steffen Walliser, der CEO von Bentley, gab offen zu, dass die Nachfrage unter den bestehenden Bentley-Kunden derzeit gering sei. Dennoch setzen die Führungskräfte darauf, dass bis 2026 eine Erholung eintreten wird, und sie sind optimistisch, neue Zielgruppen für ihre modernen Interpretationen der Marke zu gewinnen. Walliser erklärte, die Verzögerung der vollständigen Elektro-Umstellung sei notwendig, um eine ausgewogene Produktpalette zu schaffen und die unterschiedlichen Marktgeschwindigkeiten weltweit zu berücksichtigen. Insbesondere in China sei die Akzeptanz für Elektrofahrzeuge unterschiedlich ausgeprägt, während in anderen Regionen der Wandel noch mehr Zeit benötige. Bis mindestens 2035 plant Bentley, Plug-in-Hybride anzubieten. Ab 2026 soll jedes Jahr ein neues Elektro- oder Plug-in-Modell auf den Markt kommen, die im traditionsreichen Werk in Crewe entwickelt und produziert werden. Zur Umsetzung hat das Unternehmen kräftig in neue Anlagen investiert, darunter eine hochmoderne Lackiererei und eine speziell eingerichtete Montagehalle für Elektrofahrzeuge. Als Teil des Volkswagen Konzerns wird Bentley seine Elektromodelle auf einer Plattform bauen, die gemeinsam mit Porsche und Audi entwickelt wurde. Im ersten Halbjahr 2024 verkaufte Bentley 5.476 Fahrzeuge, was einem Rückgang von 23 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Der Bentayga, ein Luxus-SUV mit einem Einstiegspreis von etwa 160.000 Pfund, machte 42 Prozent der Verkäufe aus. Die Continental GT und Continental GTC Modelle trugen weitere 34 Prozent bei, während das restliche Viertel von der Flying Spur Limousine stammte.