Der ehemalige Trainer von Manchester United, Benni McCarthy, äußerte kürzlich Kritik an United-Chefcoach Erik ten Hag. McCarthy, der vor zwei Jahren ins Trainerteam von Ten Hag aufgenommen wurde und im Sommer den Verein verließ, um wieder eine leitende Position zu übernehmen, sieht in dem Niederländer einen taktischen Virtuosen, dem es jedoch an Leidenschaft mangele.
Ein wichtiges Element im modernen Fußball ist laut McCarthy die emotionale Verbindung zwischen Trainer und Spielern. „Ich glaube, die Spieler wollen mehr Leidenschaft in ihrem Trainer sehen. Sie müssen das Gefühl haben, dass der Coach mit ihnen gemeinsam kämpft“, sagte McCarthy in einem Interview.
Nach der jüngsten 0:3-Heimniederlage gegen Tottenham Hotspur, die Manchester United auf den 12. Platz der Premier League abstürzen ließ, steht Ten Hag stark unter Druck. Die Niederlage gegen die Spurs war bereits die zweite Heimniederlage in Folge, nachdem Liverpool sie vor einem Monat ebenfalls mit 0:3 schlug.
Ten Hag selbst zeigte nach dem verlorenen Spiel Gelassenheit und betonte, dass sein Team „noch etwas Zeit“ brauche, um zusammenzuwachsen. Auf die Frage, ob er um seine Position besorgt sei, antwortete er: „Nein, daran denke ich nicht. Wir alle haben gemeinsam die Entscheidung getroffen, im Sommer zusammenzubleiben, nach einer klaren Überprüfung dessen, was wir als Organisation verbessern müssen.“
McCarthy, der sich derzeit auf Uniteds Europa-League-Reise nach Porto vorbereitet, wo er selbst dreieinhalb Jahre als Spieler verbrachte, zweifelte auch die Trainingsstandards bei United an. „Wenn einige der Manchester-United-Spieler das hätten, was Bruno (Fernandes) und Diogo (Dalot) haben, wäre es leichter gewesen, gute Ergebnisse zu erzielen. Sie trainierten mit unglaublicher Konzentration. Einige der anderen taten das nicht und das hat Uniteds Fortschritt begrenzt.“
Der bevorstehende Europa-League-Spiel gegen Porto wird für Ten Hags Mannschaft richtungsweisend sein, nachdem sie ihr erstes Spiel in der Gruppe gegen FC Twente nur 1:1 unentschieden gespielt haben.