17. Oktober, 2024

Politik

Bemerkenswerte Annäherung: Irans Außenminister in Kairo zu Gesprächen

Bemerkenswerte Annäherung: Irans Außenminister in Kairo zu Gesprächen

Inmitten des eskalierenden Nahostkonflikts hat Irans Außenminister bemerkenswerte Gespräche in der ägyptischen Hauptstadt Kairo aufgenommen. Dabei traf Abbas Araghtschi bereits am Morgen seinen ägyptischen Amtskollegen Badr Abdel-Atti, um über die zunehmend angespannte Lage in der Region zu diskutieren. Die diplomatische Visite markiert das erste offizielle Treffen eines iranischen Außenministers in Ägypten seit mehr als einem Jahrzehnt, was die ansonsten frostigen Beziehungen zwischen beiden Ländern ins Licht rückt.

Grund der Spannung sind unterschiedliche Positionen, vor allem in Bezug auf Israel. Während Ägypten 1979 einen Friedensvertrag mit Israel unterzeichnete und bis heute aufrechterhält, betrachtet Teheran den jüdischen Staat als Erzfeind und unterstützt bewaffnete Gruppen, die gegen Israel vorgehen. Die kritische Haltung Ägyptens gegenüber der israelischen Militäraktion im Gazastreifen und Libanon bietet dem Iran allerdings eine interessante diplomatische Gelegenheit. Bereits vor dem erneuten Aufflammen der Gewalt im Gaza-Streifen hatten beide Nationen Schritte zur Normalisierung ihrer Beziehungen angedacht.

Interessanterweise kam der Besuch Araghtschis in Kairo kurz nachdem er ähnliche diplomatische Bemühungen in Jordanien aufgenommen hatte. Jordanien, bekannt für seine stabilen Beziehungen zum Westen, scheint im geopolitischen Kontext eine Brücke zwischen West und Ost zu schlagen.