In einem spektakulären Urteil wurde Bell Helicopter Textron, ein in Fort Worth ansässiges Unternehmen, dazu verpflichtet, 16 Millionen Dollar an ein kalifornisches Unternehmen zu zahlen. Der Grund: Bell soll eigens entwickelte Informationen an einen konkurrierenden Lieferanten für Cockpit-Displays weitergegeben haben, wie die Jury des texanischen Gerichts feststellte. Diese Entscheidung wurde im Rahmen eines jüngsten Prozesses gefällt, bei dem der Vorwurf des unlauteren Wettbewerbs bestätigt, jedoch die Behauptung des Diebstahls von Geschäftsgeheimnissen abgewiesen wurde. Rogerson Aircraft Corp., das klagende Unternehmen, hatte Bell im Jahr 2017 verklagt und mindestens 100 Millionen Dollar Schadensersatz verlangt. Überraschenderweise war Bell über mehr als 25 Jahre ein enger Partner von Rogerson in der Herstellung von Avionik- und Displaysystemen für Hubschrauber gewesen. Der Kern des Streits: Rogerson behauptete, Bell habe gemeinsam entwickelte Designs an ein Drittunternehmen weitergegeben, das anschließend eine Ersatzlösung für Rogersons Technologien schuf. Besonders pikant: Rogerson warf Bell vor, neue Systeme zu umgehen, indem sie sie einfach als Austauschlösungen deklarierten, um so die Notwendigkeit einer neuen Regulierungszulassung zu vermeiden. Bell Helicopter, eine Tochtergesellschaft von Textron, hat bislang auf Anfragen zur Stellungnahme nicht reagiert.