Belgien wird am Mittwoch als erstes EU-Land den Verkauf von Einweg-E-Zigaretten verbieten. Dieser Schritt dürfte eine Bewegung in ganz Europa anstoßen, um den wachsenden Gebrauch von E-Zigaretten unter jungen Menschen einzudämmen. Während England, Frankreich und Deutschland strengere Vorschriften planen, sehen Experten der rapide wachsenden Branche nur begrenzte Auswirkungen dieser Maßnahmen. Die Regulierung von E-Zigaretten betont die Herausforderungen, denen sich politische Entscheidungsträger gegenübersehen, wenn es darum geht, Gesundheitsrisiken zu minimieren und gleichzeitig Erwachsenen zu helfen, mit dem Rauchen traditioneller Zigaretten aufzuhören. Besorgnis besteht darüber, dass die Preisgestaltung und das Marketing von Einweg-Produkten die Nutzung durch Minderjährige gefördert und junge Menschen angezogen haben, die möglicherweise nie zuvor geraucht haben. Trotz dieser Bedenken könnte das Verbot von Einweg-E-Zigaretten geringe Auswirkungen haben, da Konsumenten leicht auf wiederverwendbare Alternativen wie Pod-Vapes und Vape-Pens umsteigen könnten. Laut Caitlin Notley, Professorin an der University of East Anglia, sei die Bedeutung solcher Richtlinien für Politiker wichtig, um ein klares Statement zu setzen, der Einfluss jedoch wahrscheinlich begrenzt. Der Gebrauch von E-Zigaretten ist im letzten Jahrzehnt dramatisch angestiegen. Zwar sind sie weniger schädlich als Tabakzigaretten, da sie weder Teer noch Kohlenmonoxid produzieren, doch enthalten die meisten noch immer das süchtig machende Nikotin. Studien deuten darauf hin, dass die Nutzung von E-Zigaretten die Blutgefäße und die Lungenfunktion schädigen kann. Ein weiteres Bedenken sind die sozialen und ökologischen Auswirkungen von Einweg-E-Zigaretten, die oftmals aus schwer recycelbaren Materialien wie Lithium-Ionen-Batterien bestehen. Kritisierte Marken wie ElfBar und Lost Mary, die von Shenzhen iMiracle Technology hergestellt werden, nutzen tropische Fruchtaromen und farbenfrohe Verpackungen, um die jüngere Generation anzusprechen. Branchenvertreter argumentieren, dass anstelle eines Verbots verstärkte Durchsetzungskraft erforderlich sei, etwa durch Lizenzen für Einzelhändler und hohe Geldstrafen für den illegalen Verkauf an Minderjährige. Ein Verbot könne zudem den illegalen Markt befördern, der Schätzungen des britischen Chartered Trading Standards Institute zufolge ein Drittel der verkauften Vape-Produkte ausmache. Einige Beobachter, darunter die Weltgesundheitsorganisation, fordern strengere Regeln, um die Attraktivität von Vaping-Produkten zu begrenzen. Im Vereinigten Königreich werden mögliche Einschränkungen in Verpackung, Marketing und Preisgestaltung diskutiert. Ein Verbot von Einwegprodukten würde den Konsum nicht verringern, solange weiterhin "billige, farbenfrohe und ansprechende Geräte" vermarktet werden. Die Auswirkungen solcher Verbote auf das Verbraucher- und Marktverhalten werden genau beobachtet werden. Laut einer Umfrage der UK Bristol University ziehen junge Erwachsene unterschiedliche Konsequenzen in Betracht, von der Umstellung auf andere Produkte bis hin zum vollständigen Verzicht auf Nikotin.