Der belarussische Präsident Alexander Lukaschenko hat kürzlich auf einer Pressekonferenz angekündigt, dass die Stationierung der russischen Mittelstreckenrakete „Oreschnik“ in Belarus unmittelbar bevorsteht. Lukaschenko erklärte, dass die Rakete innerhalb der nächsten Tage erwartet werde. In einem Abkommen mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin habe man beschlossen, die Rakete zuerst in Belarus zu stationieren, noch bevor sie in Russland eingesetzt wird. Moskau hat bisher keine Bestätigung dieser Vereinbarung abgegeben.
Im vergangenen November war die Oreschnik in den Schlagzeilen, nachdem Russland die Stadt Dnipro in der Ukraine damit beschossen hatte. Die Mittelstreckenrakete, die auch als „Haselstrauch“ bekannt ist, wurde von Putin als potenziell bedrohlich für Westeuropa beschrieben. Sie kann nach westlichen Einschätzungen mit nuklearen Sprengköpfen bestückt werden, obwohl Putin betont, dass sie vorwiegend konventionelle Sprengkraft habe.
Lukaschenko äußerte sich ebenfalls zu den Eigenschaften der Rakete und betonte, es handle sich hierbei um eine konventionelle Waffe – und dementsprechend „nicht so schrecklich“ wie eine Atomwaffe. Belarus beabsichtige, das System zunächst zu Verteidigungszwecken gegen etwaige neue US-Mittelstreckenraketen in Europa zu nutzen. Als bevorzugten Standort für die Stationierung nannte Lukaschenko ein Gebiet nahe der Ostgrenze zu Russland, in der Nähe von Smolensk.