28. April, 2025

Wirtschaft

Bekämpfung überhöhter Preise: SPD und Union nehmen Ticketmarkt ins Visier

Die aktuellen Initiativen von SPD und Union zielen darauf ab, Musik- und Sportenthusiasten künftig besser vor überhöhten Ticketpreisen zu schützen. Johannes Fechner, rechtspolitischer Sprecher der SPD, hat sich klar gegen den Trend ausgesprochen, bei dem Eintrittskarten schnell ausverkauft und anschließend zu überteuerten Preisen auf dem Zweitmarkt angeboten werden. Fechner legt besonderen Wert auf eine erhöhte Transparenz im Ticketzweitmarkt. Hierbei sollen Verkäufer eindeutig identifizierbar sein, und es soll verpflichtend sein, sowohl den Originalpreis der Tickets als auch die Art des Angebots – gewerblich oder privat – offenzulegen. Während ein Verbot des Weiterverkaufs nicht angestrebt wird, plädiert Fechner dafür, dass Veranstalter berechtigt sein sollten, Preisobergrenzen für Weiterverkäufe festzulegen. Zusätzlich fordert er, dass Verkaufsplattformen ein effektives Beschwerdemanagement einführen, um Verbraucheranliegen zügig zu bearbeiten.

Dieser Vorstoß findet auch Unterstützung bei Günter Krings, dem Justizpolitiker der CDU, der insbesondere auf die Problematik der anonym agierenden und kommerziellen Verkäufer hinweist, die erhebliche Preisaufschläge erheben. Diese Praktiken stellen nicht nur ein erhebliches Hindernis für Verbraucher dar, sondern auch für Veranstalter. Die Forderung nach einer verstärkten Transparenz und klar definierten Informationspflichten seitens der Anbieter von Online-Ticketbörsen wird immer deutlicher.

Die Dringlichkeit des Problems wird durch die Berichte des Bundesverbands der Konzert- und Veranstaltungswirtschaft (BDKV) verdeutlicht, welcher den Jahresumsatz des Ticketzweitmarktes auf etwa zwölf Milliarden Euro beziffert. Laut Johannes Everke, dem Geschäftsführer des BDKV, können Preisaufschläge auf dem Zweitmarkt bis zu 1.600 Prozent des ursprünglichen Ticketpreises betragen. Diese exorbitanten Aufschläge verdeutlichen die Notwendigkeit eines gesetzlichen Eingreifens, um die Interessen von Verbrauchern und seriösen Veranstaltern zu schützen und einem florierenden Graumarkt Einhalt zu gebieten.