21. Dezember, 2024

Politik

Beijing setzt ein starkes Zeichen: Militärmanöver vor Taiwan lassen Investoren kalt

Beijing setzt ein starkes Zeichen: Militärmanöver vor Taiwan lassen Investoren kalt

Die jüngsten Militärmanöver Chinas nahe Taiwan sorgen erneut für Spannungen zwischen den beiden Nationen. Nachdem Taiwans Präsident Entschlossenheit im Umgang mit Peking angekündigt hatte, führte China Manöver durch, die Armee-, Marine-, Luft- und Raketenkräfte umfassten. Laut chinesischen Militärsprechern dienten die Übungen als "strenge Warnung" an unabhängigkeitsorientierte Kräfte auf Taiwan. Das abendliche Ende der Manöver wurde durch die chinesischen Streitkräfte verkündet.

Taiwans Verteidigungsministerium verurteilte das Vorgehen Chinas und erklärte, Gegenmaßnahmen ergriffen zu haben, ohne jedoch spezifische Details zu nennen. Präsident Lai Ching-te beriet sich mit Sicherheitsbeamten über geeignete Reaktionen auf die Ereignisse. Die Manöver mit dem Titel "Joint Sword-2024B" verdeutlichen Pekings fortwährenden Druck auf die Regierung Lai, die als Gegnerin der Wiedervereinigung gesehen wird.

Interessanterweise reagierten taiwanische Investoren gelassen auf das Säbelrasseln. Taiwans Taiex-Index schloss 0,3 % höher, im Einklang mit den Märkten der Region. Die Landeswährung blieb mit einem Kurs von 32,17 zum US-Dollar nahezu unverändert.

Auch die USA äußerten Besorgnis über Chinas Aktivitäten und forderten Peking zur Deeskalation auf. Washington, das Taiwan militärisch und politisch unterstützt, warnte vor den Risiken einer Eskalation und betonte die Beobachtung der Vorgänge durch die internationalen Partner.

Zu den ungewöhnlichen Taktiken Chinas gehörte der Einsatz der Liaoning, einem umgerüsteten sowjetischen Flugzeugträger, sowie Patrouillen der Küstenwache um Taiwans Hauptinsel. Dies geschah vor dem Hintergrund, dass China auch Zölle auf bestimmte taiwanische Agrarprodukte aussetzte und den Gründer der United Microelectronics Corp., Robert Tsao, von Einreisen in das Land ausschloss.

Letztlich zeigten sich die Finanzmärkte jedoch unbeeindruckt von den geopolitischen Spannungen. Während Taiwans Präsident bemüht ist, die Beziehungen zu anderen Demokratien zu stärken, mehren sich international die Stimmen, die zu einer vorsichtigen Annäherung zwischen den beiden Staaten aufrufen.