In einem langersehnten persönlichen Gespräch wollen US-Präsident Joe Biden und Chinas Staatschef Xi Jinping erstmals seit einem Jahr erneut an einem Tisch sitzen. Laut Angaben des Weißen Hauses soll das Zusammentreffen der beiden einflussreichen Staatsoberhäupter am Rande des APEC-Gipfels in Peru erfolgen. Dies gab eine hochrangige US-Regierungsvertreterin bekannt. Die diplomatische Spannung zwischen den Vereinigten Staaten und China war in den vergangenen Jahren ausgeprägt, sodass die Präsidenten nur selten das direkte Gespräch suchten. Der bevorstehende Amtswechsel in der US-Führung im Januar, wenn Donald Trump das Präsidentenamt von Biden übernehmen wird, verleiht dieser Begegnung zusätzliche Bedeutung.
Präsident Biden plant, bei diesem Treffen die bisherigen Bemühungen zur verantwortungsvollen Handhabung des Wettbewerbs der beiden Wirtschaftsmächte zu reflektieren, sowie Russlands Vorgehen in der Ukraine zu thematisieren. Der Dialog zwischen den Militärs beider Länder, der im vergangenen Jahr wiederaufgenommen wurde, wird als Erfolg gewertet. Bei vorherigen Gesprächen hat Biden Menschenrechte stets als ein zentrales Thema betont — es ist zu erwarten, dass er auch diesmal darauf eingehen wird.
Die letzte persönliche Begegnung der beiden Staatslenker fand im November 2023 während des APEC-Gipfels in Kalifornien statt, nach einem Jahr völliger Kommunikationspause. Das Treffen damals hatte das Ziel, die bilateralen Beziehungen zu stabilisieren und den Austausch zu intensivieren, was durch Gespräche auf hoher Beamtenebene und eine telefonische Verbindung seitdem ergänzt wurde. Dennoch bleibt die Situation angespannt.
Die Sorge um Taiwan ist ein bedeutender Konfliktgrund. Wirtschaftliche US-Sanktionen gegen China und die westliche Furcht vor einer möglichen chinesischen Invasion in Taiwan belasten die Beziehungen zusätzlich. Biden hat Taiwan militärische Unterstützung zugesichert und wird bei dem Treffen betonen, wie wichtig Frieden in der Taiwanstraße ist.
Mit einem Blick auf die bevorstehende Trump-Regierung bleibt unklar, wie sich die Politik gegenüber China weiterentwickeln wird. Trumps bisherige Maßnahmen und seine harte Haltung in der ersten Amtszeit deuten auf eine Fortsetzung seines China-Kurses hin. Die aktuelle US-Regierung zeigt sich jedoch vorsichtig, konkrete Prognosen zur zukünftigen politischen Ausrichtung zu treffen.