07. Oktober, 2024

Wirtschaft

Befristete Arbeitsverträge: Ein Blick auf den sinkenden Trend und seine Auswirkungen

Befristete Arbeitsverträge: Ein Blick auf den sinkenden Trend und seine Auswirkungen

Die Anzahl der befristeten Arbeitsverträge bei neu eingestellten sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten in Deutschland zeigt einen leichten Rückgang. Dies belegen aktuelle Daten des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts (WSI) der Hans-Böckler-Stiftung. Laut der Untersuchung hatten im letzten Jahresquartal 37,8 Prozent dieser Neuzugänge einen befristeten Vertrag, während es Ende 2021 noch 42 Prozent waren.

Eine beträchtliche Betroffenheit ist in den Bereichen der darstellenden Künste, der Unterhaltungsbranche sowie den wissenschaftlichen Berufen zu verzeichnen. Hier zeigt die Studie alarmierende Zahlen: Neun von zehn Neueinsteiger erhalten lediglich einen befristeten Vertrag. Besonders junge Berufseinsteiger sind von dieser Praxis betroffen, wo nahezu jeder Zweite unter 25 Jahren zunächst mit einem solchen Vertrag beginnt. Anders sieht es in der Altersgruppe zwischen 55 und 65 Jahren aus, wo nur knapp ein Drittel befristet angestellt wird.

Regional gibt es klare Unterschiede: In Städten wie Heidelberg, Köln und Potsdam ist der Anteil befristeter Arbeitsverhältnisse besonders hoch. Kontrastiert wird dies durch Landkreise wie Tirschenreuth, Neustadt an der Weinstraße und Coburg, wo die Zahlen deutlich niedriger sind.

Bettina Kohlrausch, die wissenschaftliche Direktorin des WSI, kritisiert die weiterhin verbreitete Praxis der befristeten Verträge, die vor allem für junge Menschen eine Phase der Unsicherheit in die Arbeitswelt einführt. Diese Erfahrung könne den beruflichen Werdegang nachhaltig prägen.