Beeindruckendes Börsendebüt von Ola Electric: Der Aufstieg eines EV-Pioniers

Ola Electric, ein führender Hersteller von Elektro-Scootern, hat bei seinem Börsendebüt in Mumbai eindrucksvoll performt und das Vertrauen der Anleger gewonnen, trotz einer global volatilen Woche für Aktienmärkte. Das Unternehmen, das von SoftBank aus Japan und dem Investmentfonds Temasek aus Singapur unterstützt wird, brachte neue Aktien im Wert von 655 Millionen US-Dollar auf den Markt und veräußerte Bestände bestehender Investoren im Umfang von etwa 77 Millionen US-Dollar. Dieser Schritt stellt das bisher größte Initial Public Offering (IPO) in Indien in diesem Jahr dar. Die Notierung erfolgte inmitten globaler Marktschwankungen infolge von Rezessionsängsten in den USA und einer Zinserhöhung in Japan. Am ersten Handelstag verzeichnete Ola Electric in Mumbai einen Kursanstieg von 20 Prozent. Das Unternehmen konnte prominente Anleger wie Nomura, Franklin Templeton, Fidelity und bedeutende indische Investmentfonds anziehen. Gebote übertrafen die angebotenen Aktien um das 4,3-Fache, obwohl diese Zahl unter anderen aktuellen indischen IPOs lag, laut Daten der National Stock Exchange. Vor dem Börsengang hatte Ola Electric seine Bewertung um ein Viertel auf etwa 4 Milliarden US-Dollar reduziert, um Anleger zu gewinnen, die skeptisch gegenüber unrentablen indischen Start-ups geworden sind. Bei der Notierungszeremonie an der Nationalen Börse in Mumbai äußerte sich der Mitbegründer und Vorsitzende Bhavish Aggarwal stolz: 'Wir haben eine neue Branche in Indien aufgebaut und die EV-Revolution angeführt,' sagte er. Aggarwal fügte hinzu, dass die Reise des Unternehmens noch lange nicht beendet sei. Der Börsengang von Ola Electric markiert ein weiteres erfolgreiches Jahr für indische IPOs, da lokale Anleger wie nie zuvor in Aktien investieren. Hyundais indische Tochtergesellschaft sowie die Lieferdienst-App Swiggy planen ebenfalls, gemeinsam über 4 Milliarden US-Dollar durch öffentliche Angebote einzusammeln. Ola Electric begann erst 2021 mit der Auslieferung der ersten Elektro-Scooter, hat sich jedoch schnell zum Marktführer in Indien entwickelt, mit einem Anteil von über einem Drittel aller verkauften E-Scooter. Die indische Regierung fördert verstärkt die Verbreitung von Elektrofahrzeugen in einem Land, in dem nur 5 Prozent der Zweiräder elektrisch betrieben werden. Delhi bietet Anreize für Unternehmen wie Ola Electric, um die Produktion zu steigern. Allerdings sind die Verkäufe von Elektrofahrzeugen in den letzten Monaten zurückgegangen, da einige staatliche Subventionen gekürzt wurden. Autoanalyst Ravi Gupta von InCred Capital in Mumbai weist auf den steigenden Marktanteil von Ola Electric hin, betont jedoch, dass die Branche weiterhin unter Druck steht. Aggarwals energische Vision und sein Wille, die aufstrebende EV-Industrie in Indien auszubauen, haben bereits Vergleiche mit Elon Musk hervorgerufen. Die Mittel aus dem Börsengang plant Ola Electric für den Bau einer Batteriefabrik im Süden Indiens, zum Abbau von Schulden und zur Finanzierung von Forschung und Entwicklung zu verwenden. Einige Analysten stehen jedoch dem Potenzial des Unternehmens skeptisch gegenüber. Mihir Manek von Aditya Birla Capital empfahl in der vergangenen Woche, die Ola Electric-Aktie zu meiden, und bezeichnete sie als 'teuer in jeder Hinsicht' bei einer 'satten' Bewertung von 6,5-fachem Jahresumsatz.