13. September, 2024

Grün

Bedrohtes Paradies: Pazifikinseln kämpfen gegen Klimawandel

Bedrohtes Paradies: Pazifikinseln kämpfen gegen Klimawandel

Die Bewohner der Inseln im westlichen Pazifik stehen vor massiven Herausforderungen durch den menschengemachten Klimawandel. Obwohl ihre eigenen CO2-Emissionen marginal sind, sind sie überproportional von dessen Auswirkungen betroffen. Der jüngste Bericht der Weltwetterorganisation (WMO) zeichnet ein alarmierendes Bild vom Zustand des Klimas in der Region im Jahr 2023.

Der Meeresspiegel ist in Teilen der Region seit 1993 um 10 bis 15 Zentimeter gestiegen, beinahe doppelt so stark wie im globalen Durchschnitt. Diese Entwicklung betrifft Gebiete in Südostasien, Australien, Neuseeland und zahlreiche Pazifikinseln wie die Fidschi-Inseln, Vanuatu und Tonga. Die steigende Seehöhe führt zu Küstenverlusten und überfluteten Anbauflächen, was die Lebensgrundlagen der Bewohner bedroht.

Besonders besorgniserregend ist auch der Anstieg der Meerestemperatur. Vor den Küsten von Neuseeland und Australien stieg die Oberflächentemperatur des Meeres seit 1981 um mehr als 0,4 Grad pro Jahrzehnt an – das ist dreimal so schnell wie der weltweite Durchschnitt. Diese Temperatursteigerung führt zu häufigeren und intensiveren marinen Hitzewellen, die sowohl Fischgründe als auch Korallenriffe gefährden und das Wachstum giftiger Algen fördern.

Zusätzlich zur Erwärmung und zum Anstieg des Meeresspiegels nimmt die Versauerung der Meere zu. Der pH-Wert sinkt, weil die Ozeane mehr CO2 aus der Atmosphäre absorbieren. Messungen der Station Aloha auf Hawaii zeigen, dass die Versauerung zwischen 1988 und 2020 um über zwölf Prozent zugenommen hat. Diese Entwicklung zerstört Korallenriffe, die die Küsten vor Erosion schützen, und beeinträchtigt die Fischbestände.

„Eine weltweite Katastrophe stürzt ein Paradies in Gefahr“, betonte UN-Generalsekretär António Guterres. Der Ozean erreicht kritische Zustände, und die Ursache ist eindeutig: Treibhausgase, die überwiegend durch die Verbrennung fossiler Brennstoffe freigesetzt werden, heizen den Planeten auf. Der Inselstaat Kiribati hat bereits Land auf den Fidschi-Inseln erworben, um möglicherweise Bewohner umsiedeln zu können, sollte das eigene Land unbewohnbar werden.