25. April, 2025

Wirtschaft

Bechtle: Zurückhaltender Start ins Jahr trotz optimistischer Prognose

Der IT-Dienstleister Bechtle sieht sich weiterhin bedeutenden Herausforderungen gegenüber, insbesondere nach einem enttäuschenden Geschäftsjahr. Im ersten Quartal 2024 verzeichnete das Unternehmen einen Rückgang des Umsatzes um rund drei Prozent, was einen Gesamtumsatz von 1,46 Milliarden Euro bedeutet, im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Dies geht aus der aktuellen Finanzberichterstattung hervor. Das Vorsteuerergebnis fiel ebenfalls deutlich, von früheren 82 Millionen Euro auf etwa 55 Millionen Euro, und verfehlte damit die Erwartungen des Finanzmarktes erheblich.

Der Rückgang in den Erträgen lässt sich vor allem auf gestiegene Personalkosten zurückführen, die durch strategische Übernahmen sowie erhöhte Lohnnebenkosten verursacht wurden. Darüber hinaus hatten reduzierte Bonuszahlungen von Herstellerpartnern eine negative Auswirkung auf das Quartalsergebnis. Trotz dieser negativen Entwicklungen blieb die Reaktion der Anleger bemerkenswert gelassen; die Aktie von Bechtle zeigte vor dem Wochenende kaum Bewegung. Nach einem anfänglichen Rückgang im Jahr 2024 konnte der Aktienkurs eine Erholung von etwa 14 Prozent verzeichnen.

Experten zeigten sich gegenüber der Profitabilität von Bechtle kritisch. So bezeichnete Knut Woller von der Baader Bank die Ergebnisse als enttäuschend. Martin Comtesse von Jefferies äußerte ähnliche Bedenken und stufte den Jahresstart als 'sehr lahm' ein, vor allem angesichts ausbleibender öffentlicher Aufträge. Bechtle führt dies auf die anhaltend schwierigen Marktbedingungen zurück, die unter anderem durch die ausstehende Regierungsbildung in Deutschland geprägt sind.

Trotz dieser Herausforderungen hat Bechtle seinen positiven Ausblick für das laufende Jahr bekräftigt. Das Unternehmen erkennt trotz des Drucks vonseiten der wirtschaftlichen Umstände und zurückhaltender Auftraggeber erste Anzeichen für positive Entwicklungen bereits im April. Angesichts der historisch hohen Rahmenvertragsvolumina erwartet Bechtle eine steigende Nachfrage im weiteren Jahresverlauf, unterstützt durch die Investitionspläne der neuen Bundesregierung. CEO Thomas Olemotz hat daher die Jahresprognose bestätigt.

Bereits Anfang des Jahres hatte der Vorstand von Bechtle eine vorsichtige Haltung eingenommen, da das Geschäft zuvor durch eine negative Wirtschaftsstimmung bei kleinen und mittelständischen Kunden beeinträchtigt wurde, verstärkt durch Unsicherheiten aufgrund des Regierungswechsels. Die finanzielle Lage öffentlicher Auftraggeber bleibt dabei ein entscheidender Faktor für Bechtle, da etwa ein Viertel des Konzernumsatzes aus dem Geschäft mit der deutschen öffentlichen Hand stammt.