14. März, 2025

Wirtschaft

Bechtle mit gedämpftem Optimismus für 2025: Konjunktur und öffentliche Investitionen im Fokus

Bechtle mit gedämpftem Optimismus für 2025: Konjunktur und öffentliche Investitionen im Fokus

Der IT-Dienstleister Bechtle zeigt sich angesichts der schleppenden Konjunktur und der Investitionszurückhaltung der öffentlichen Hand verhalten optimistisch für das Jahr 2025. Thomas Olemotz, Vorstandsvorsitzender von Bechtle, erläuterte auf der jüngsten Bilanzpressekonferenz, dass insbesondere das erste Halbjahr schwach ausfallen könnte. Während Umsatz und Vorsteuergewinn im gesamten Jahr entweder steigen oder fallen könnten, bleibt das Potenzial durch öffentliche Aufträge ungenutzt, solange die Regierungsbildung in Deutschland andauert und der Haushalt nicht verabschiedet ist. Die derzeit angespannte wirtschaftliche Lage und die ausbleibenden Bestellungen der öffentlichen Hand stellen eine ungewohnte Situation dar. Obwohl Bechtle ein höheres Rahmenvertragsvolumen bei öffentlichen Kunden aufweist, ist die Ausschöpfung dieser Mittel so gering wie nie. Besonders die Bedeutung des Geschäfts mit der deutschen öffentlichen Hand, das rund ein Viertel des Konzernumsatzes ausmacht, unterstreicht die Herausforderung. Für 2025 erwartet Olemotz ein Nullwachstum oder ein leichtes Plus von bis zu 5 Prozent beim Geschäftsvolumen. Der Umsatz könnte um bis zu 3 Prozent schwanken, wobei besondere Bilanzierungsvorschriften das Softwaregeschäft nicht voll abbilden lassen. Das Vorsteuerergebnis könnte zwischen einem Rückgang und einem Anstieg von 5 Prozent schwanken. Rückblickend stieg das Geschäftsvolumen im letzten Jahr durch gute Software-Verkäufe um 2 Prozent auf über 7,9 Milliarden Euro, auch wenn der Umsatz um fast 2 Prozent auf 6,3 Milliarden Euro zurückging. Das Vorsteuerergebnis sank um knapp 8 Prozent auf 345 Millionen Euro. Entsprechend den Erwartungen sanken die Nettoergebnisse um 7,5 Prozent auf 245,5 Millionen Euro. Dennoch bleibt die Dividende stabil bei 0,70 Euro je Aktie, als Zeichen des Vertrauens in die zukünftige Geschäftsentwicklung. Die Börsenreaktion auf die Aussichten von Bechtle war zunächst volatil, doch zuletzt verzeichneten die Aktien ein leichtes Plus bei 37,88 Euro. Seit dem Mehrjahrestief unter 29 Euro im Januar zeigt sich ein Erholungstrend, der durch milliardenschwere Infrastrukturpläne von Union und SPD befeuert wurde. Die Umsetzung dieser Pläne ist jedoch ungewiss, da eine Grundgesetzänderung erforderlich ist. Die Verhandlungen mit den Grünen über deren Zustimmung im Bundestag laufen derzeit.